Postings mit Schlagwort "Fußball" (56)
Herr anstatt Knecht
Das hatten wir kürzlich schon: Karel Brückner, der vormals das tschechische Nationalteam trainierte, beübt nun die rot-(ich) weiß-rote Auswahl. Im Sinne der Vorbereitung auf die anstehende WM-Qualifikation und also im Rahmen eines Freundschaftsspiels wurde nun Italien auswärts (in Nizza!; Grund sind die heillos überteuerten italienischen TV-Übertragungsgrechte - wer ist dort gleich nochmal der Medien-Zampano Nummer 1? -, die eine Verlegung ins deutlich billiger gebende Ausland angeraten erscheinen ließen) mit 2:2 bespielt, wobei die Österreicher die Freundlichkeit besaßen, sozusagen als Gastgeschenk gleich für alle vier Tore verantwortlich zu zeichnen. Insgesamt und angesichts der Verhältnisse gabs jedoch hinlänglich Grund zur Freude - und auch die tschechischen Medien haben ihren Landsmann in seiner neuen Funktion nicht vergessen. Abgesehen von den diversen Kommentaren sticht besonders jener von Mlada fronta Dnes hervor, beleuchtet er doch ausgesprochen scharfsichtig ein schon sehr altes Verhältnis:
Der tschechische Stil
Es ist wohl amtlich: Karel Brückner ist der neue Chef des österreichischen Nationalteams. 2002 hatte er das tschechische Team übernommen, nun nimmt er das österreichische unter seine Fittiche. Alles wird gut ...
Finale
Nun ist es also vorbei, und seltsam, wie wenig Luft aus dem vermeintlich noch ganz prallen EM-Ballon entwich, als es gestern abend pff... machte und die deutsche Mannschaft belegte, daß sie zwar eine Turniermannschaft, aber kein Final-Player ist. Es war ein schönes Endspiel, weil Spanien unangestrengt und souverän zeigen konnte, daß sie das derzeit rundeste Team in Europa sind. Und es war ernüchternd, weil Deutschland einsehen mußte, daß es von diesem Niveau durch einen Klassenunterschied getrennt ist.
Schwarmintelligenz versus Anti-Tralala
In einer paar Stunden wissen wir mehr. Derweil hat die Süddeutsche Zeitung die beiden Forderungen des Tages ins Blatt bzw. Netz gehoben:
- Johannes Aumüller: Eine Frage des Ganzen
- Christian Kortmann: Eine Frage des Stils
Ballack steigt
Wer gestern in Deutschland Fußball guckte, konnte eine beispiellose Regression in archaische Ballester-Mythen erleben: Ein Spiel im im Stile des vielbeschworenen Standfußball der 1970er, ein Publikum, das auf einen fairplay-Diskurs verpflichtet wurde, der jeden englischen Gentleman des 19. Jahrhunderts hätte erblassen lassen, und Bildausfälle, wie man sie seit den Statikgewittern aus Chile 1962 nicht mehr erlebt hat.
Ruhestadium
Jetzt ist er wirklich da, der Tag der Leere, und die Nachrichten auf dieser Seite über bevorstehende Stadiongänge muten nahezu zynisch an, wenn einem aus der Ferne nicht einmal mehr der Fernseher hilft. Interessant aber, wie den Fußballdiskurs angesichts solcher Spiel/nicht-Spiel bzw. dabei/nicht dabei-Unterscheidungen mit einmal durch Stadionmythen (Woltron) und Medientheorien (Plener) die Präsenzdebatte einholt, die man fast für erledigt gehalten hätte ...
Im Stadion
Wie Ute Woltron, eine der versiertesten ArchitekturkritikerInnen, in Seitenwechsel schon so treffend schrieb:
Keine Superzeitlupe, keine Wiederholung, kein hautnahes Interview, kein Kameraschwenk über die Zuschauerscharen kann vor der Glotze die echte Stadionstimmung ersetzen. Mir jedenfalls nicht. Vielleicht bin ich aber auch nur verdorben. Ich will beim Fußballschauen schreien, singen, die Fahne und den Hintern schwingen. Ein Sieg ist nur ein Preis, die Freude aber der Gewinn, das Stadion bleibt der Kelch, aus dem sie getrunken wird.
Und so zieht es uns heute ins Happel-Stadion, woselbst wir dem Viertelfinale zwischen Spanien und Italien nicht einfach nur beiwohnen werden (obwohl: das mit dem Hinternschwenken überlassen wir dafür Berufeneren).
Viertel vor Halb
Mein Horror Vacui vor der drohenden Spielfreiheit hat eine interessante Fehlleistung produziert: Ich habe der UEFA gewissermaßen in fatalistischer Antizipation eines GAU unterstellt, zwischen Vorrunde und Viertelfinals einen Tag Pause einzulegen, während die Dinge in Wirklichkeit nahtlos ineinander übergehen. Und da damit nach dem Endspuirt der Russen heute schon ein neuerliches deutsches Schicksalspiel auf dem Programm steht, hätte man sich möglicherweise beinahe eine Zäsur gewünscht.
Buenos noches, Vienna
... wobei dieser Titel jetzt bitte nicht als Häme oder sonst etwas ausgelegt werde, sondern lediglich als Abgesang auf den so beharrlichen wie vergeblichen Versuch, die gestrige Partie auf das mythische Niveau eines vermeintlichen Jahrhundertspiels zu heben. Diese Erwartungen hat das mühsame und unter dem Strich einigermaßen verdiente 1:0 weder im Vorfeld verdient noch auf dem Platz eingelöst. Cordoba ist, so steht zu fürchten, doch Geschichte.
Spielfrei
Auf das Hoch, das die Russen uns gestern bescherten, indem sie die vor 4 Jahren wie heute unsäglichen Griechen aus dem Turnier gekippt haben, folgt heute einer erster Vorblick auf das Tief, das uns bald und immer öfter bevorsteht. Die Rede ist von der plötzlichen Leere, die sich heute um 18:00 Uhr auftat, und ein Schreckenswort macht die Runde:
2-3-5
Zumindest zwei unserer bisherigen Beobachtungen hat der gestrige Spieltag bestätigt: Daß die derzeitige Spielergeneration gern nah am Wasser baut und daß eine Torchance bzw. ein Tor mittlerweile als Hauptursache für Gegentreffer gelten können.
Schockstarrer Verbalkonter
Es gibt genau zwei Weisen, auf das eben Gesehen zu reagieren: schweigende Schockstarre oder sofortiger Verbalkonter. Da Kommunikationsmedien im allgemeinen und der Internetblog im besonderen sich etwas sperrig gegen die erste Option verhalten, seien hier umgehend die zehn entscheidenden Fragen aufgeworfen:
Oh, wie langweilig ...
Kaum prackt es einen mit einer veritablen Sommergrippe ins Bett, hört/sieht man sich auch schon den elektronischen Medien zu Zeiten ausgesetzt, die man normalerweise auschließlich dem Tagewerk zu widmen einen Vertrag unterzeichnet hat. Und hierbei fällt einem selbst im fiebrigsten Delirium - zumindest angelegentlich der dritten Gebetsmühle dieser Art - jenes Geseiere der Kultur-FabrikantInnen auf, das im Wesentlichen davon handelt, dass sie und ihre Gegenstände ja nie diese Aufmerksamkeit bekämen, wie der Fußball. "Nur einmal" wollten sie es haben. Nun denn...
Radikalkonter
So langsam erhole ich mich von dem gestrigen Abendspiel, mit dem die EM nun endlich begonnen hat. Das war ein Klassespiel, und das nicht nur, wie betont werden muß, von den Holländern. Das Sensationelle an diesem Sieg ist, daß Italien Mitte der zweiten Halbzeit durchaus großen Druck aufgebaut hat, nur eben das niederländische Riesentempo nicht mitgehen konnte und außerdem Opfer einer brandneuen Taktik wurde.
Portoiactophobie
Über weinende Männer haben wir an dieser Stelle schon gehandelt, und die Tränen des Schweizer Kapitäns Alexander Frei nach seiner Verletzung in der Auftaktpartie gegen Tschechien geben weiteren Anschauungsunterricht in dieser Sache. Zu generalisieren ist sie aber dennoch nicht: Augenzeugen zufolge soll der ebenfalls außer Gefecht gesetzte italienische Spielführer Cannavaro bester Laune sein ...
Pepe
Begleitet von dem bescheidenen Hinweis, daß mein Tip der Begegnung Portugal-Türkei torgenau gelungen und das fehlende Tor in der Partie der Schweiz gegen die Tschechen nur durch den nicht kalkulierbaren Ausfall von Alex Frei zu erklären ist, gibt schon der erste Spieltag der Euro 08 Anlaß zu einem ersten Loblied ...
Eurokult4
Ein holländischer Trainer entschuldigt sich bei den Deutschen für britische Gepflogenheiten einer polnischen Boulevardzeitung vor einem Spiel in Österreich: Hat die EM ihren ersten Skandal, oder verbieten sich angesichts dieses multikulturellen Gemengelage die herkömmlichen Frontlinien?
Eurokult 3
Nachdem in Eurokult 2 die Frage diskutiert wurde, ob der Berg zum Propheten oder der Prophet zum Berge kommt und anhand des "Wunders von Wien" der ORF als Wunschmaschine Welterfindung entlarvt werden konnte, ergibt sich das Thema für heute von selbst: Prophezeiungen, Prognosen und, zwei Tage vor Anpfiff höchste Zeit, Tips.
Verdichtung
Armin Thurnher gilt ja mit einigem Recht als einer der wenigen, die in Österreichs Printmedien nicht nur schreiben, sondern das auch noch durchdacht und mit handwerklichem Können ausgestattet tun. Insofern sei auf einen Einspalter in der aktuellen Ausgabe des Falter verwiesen (p. 74), der wie folgt lautet:
Eurokult 2
Fragen gibt es durchaus noch, und folglich demnächst auch zum "Seitenwechsel" noch viel mehr zu sagen. Es gibt aber auch schon Antworten, die beste stammt wahrscheinlich von Lothar Matthäus, der offensichtlich als Kommentator bei "Eurosport" angeheuert und dazu denkwürdigerweise folgendes zum besten gegeben hat:
Vom Kick kriegen
"Was einem jetzt noch den richtigen Kick gibt" und "Was sonst noch geschrieben steht", umreißt der Standard seine Palette der in aller Kürze vorgestellten Bücher, Hefte und DVDs, die im Zusammenhang mit dem am kommenden Samstag losbrechenden Sportereignis vornehmlich zu lesen wären. Seitenwechsel wird dabei mit "24 Annäherungen, 24 Punktlandungen" umrissen und wie folgt dargestellt:
Eurokult
Ist die Europameisterschaft überhaupt noch eine Europameisterschaft? Sind die Spieler noch echte Männer? Und warum darf eigentlich Ungarn nie mitmachen? Bevor die Sportredaktionen die Deutungshoheit über den Fußball gewinnen, ist eine kulturhistorische Reflexion der bevorstehenden Ereignisse geboten ...
Europhorie 08
Obiger Titel stammt aus der österreichischen Wochenzeitung Die Furche und überschreibt ein Dossier derselben, das sich mit der kommenden Europameisterschaft auseinandersetzt. Und einmal ganz abgesehen davon, dass der einleitende Text ein gewisses Bändchen nicht so schlecht wegkommen lässt, lesen sich sowohl dieser Beitrag als auch die ho. in der Folge zu nennenden durchwegs gut und informativ:
Übersteiger
Tatsächlich ist, wie ho. bereits angedeutet, eine intensive Bezugnahme auf die Euro 08 (i.a.R. Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Tschechien ...) in Planung. Zu diesem Zwecke ist u.a. ein Buchprojekt in Vorbereitung, dessen Arbeits(!)titel immer noch Übersteiger lautet. Das Konzept dieser Angelegenheit sei in Prosa wie folgt umrissen:
Dem Freddie sein Ball
(Dreieierlei vorweg: Es soll in Zukunft auch Gastbeiträge in diesem Weblog geben; die EURO 08 in Österreich und der Schweiz wird selbstverständlich auch in diesem Weblog "begleitet" werden; der Senior Editor bereitet gemeinsam mit Samo Kobenter derzeit eine umfangreichere Publikation zu besagtem Ereignis vor. Um dies entsprechend einzuleiten hier nun ein Beitrag zur Frage, wem der Fußball denn gehöre:)
Samo Kobenter: Dem Freddie sein Ball
Nicht, dass ich - wie mir unser Freund Doktor P. seit seinem Umstieg ins Klapsmühlengeschäft einzureden sucht - dem Aberglauben anhänge, früher sei alles besser gewesen. Aber einige Dinge wurden in meiner Kindheit doch deutlicher ausgesprochen, da brauchte man nicht groß nachbohren. Die Frage etwa, wem der Fußball gehört, hätte keiner von uns gestellt. Der Fußball gehörte dem Freddie, das war ganz klar.
Bosnian Football Culture
So nennt sich ein noch recht frisches Weblog, das von Özgür Dirim Özkan geführt wird und sich aus Sicht des gelernten Anthropologen Fragen und Darstellungen des bosnischen Fußballs widmet (hier die Gründe für sein Interesse), "Essays on Football Culture from Bosnia and Hercegovina" bringen möchte.
Sport | -s - Part 31
Drei Nachrufe ungarischer Autoren auf den gestern verstorbenen Ferenc Puskás, der den 10er zu dem gemacht hatte, was er denn sein soll:
- Péter Esterházy: Die Genialität des Ferenc Puskas
- György Dalos: Brüderchen. Zum Tode der ungarischen Fußballlegende Ferenc Puskás
- Péter Zilahy: Der ungarische Fußball ist tot
Sport | -s - Part 30
Ferenc Puskás, der Major, ist heute 79jährig in Budapest gestorben.
Sport | -s - Part 28
Das Fußballmagazin ballesterer veranstaltet am 12.10.2006 (19.00 Uhr) einen "Club 2x11" in der Wiener Stadtbücherei (Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien; Veranstaltungssaal im 3. Stock). Über das Thema
Kritischer Fußball-Journalismus vs. Hofberichterstattung
diskutieren
- Christoph Biermann (Der Spiegel, taz und 11 Freunde)
- Rainer Fleckl (Kurier)
- Johann Skocek (Der Standard)
- Christoph Wikus (Neue Kronen Zeitung)
- Peter Klinglmüller (Pressesprecher ÖFB)
- Armin Thurnher (Falter) [Moderation]
Neue Texte - Part 38
Budapest 1956, nach dem Einmarsch der Sowjets. Die Ungarn sahen sich verpflichtet, etwas gegen den Über-Gegner zu tun. Also schickten sie ihre besten Kicker. Eine Fußball-Helden-Geschichte von Péter Zilahy, die sich momentan auf den Seiten der Süddeutschen findet. Es geht darum, Wie wir den Kalten Krieg mit dem Ball gewannen:
Ich war der Geist von ‘56, Molotow-Cocktails auf die Tanks, Attilas Schwert, die Geißel Gottes, ein osteuropäischer Mujahedin.
Sport | -s - Part 27
Der Major musste auf die Intensivstation verlegt werden.
Sport | -s - Part 26
Nach der gestrigen Vorstellung der österreichischen Fußballnationalmannschaft im Grazer Heimspiel gegen die Ungarn (Die FIFA-Weltrangliste führt aus unerklärlichen Gründen erstere auf dem 57. und zweitere auf dem 80. Platz), bei der die österreichische Auswahl mit dem 1:2 noch ganz hervorragend bedient war, stellt sich angesichts der Europameisterschaft 2008 (die Österreichisch und die Schweiz gemeinsam ausrichten und insofern als fix qualifiziert gelten) und dem dann erstmaligen (!) Antreten Österreichs bei einer EM eine Frage, die sich wie folgt umschreiben lässt: Warum nur darf ein Platzwart wie selbstverständlich in der Kampfmannschaft mitspielen?
Weitere Testspielergebnisse, betreffend Mannschaften aus Zentral-, Mittelost- und Südosteuropa:
Sport | -s - Part 24
Der Ferencvárosi Torna Club (FTC, vulgo "Fradi"), beliebt vor allem wegen seiner friedlichen Fans und deren konsequentem Abschwören jedweder minderheitenfeindlichen Äußerung wie körperlichen Überreaktion im Kontext gezielter Steigerung des Umsatzes beim Wirten in Steinwurfweite vom Stadion, ansonsten aber einer der ganz großen Klubs Zentraleuropas, muss nur drei Tage vor Beginn der Meisterschaft zum ersten Mal in seiner 105-jährigen Vereinsgeschichte (mit 28 Titeln) absteigen. Der Grund: Das Geld fehlt, der Verein ist heruntergewirtschaftet worden. Dass die letzte Saison auf Platz 5 beendet wurde, trug auch nicht gerade wesentlich zur Sanierung bei.
Sport | -s - Part 23
Bevor auch wir ins kleine wie große Finale eintauchen noch drei Hinweise auf höchst lesenswerte Feuilletons und ein Interview zum Wochenend-Thema No. 1:
- Diedrich Diederichsen: Die Utopie der Kooperation (taz) - Die Party und die Nation sind Auslaufmodelle
- Hans-Ulrich Gumbrecht: Traurige Tropen und torloses Woodstock (Welt) - Beinahe ein Rückblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft
- Jorge Valdano: Der romantische Mythos des Spiels stirbt nie (Süddeutsche) - Der Duft von frisch geschnittenem Gras. Das ist der Duft des Fußballs. Natürlich verliert man im Laufe der Zeit die Unschuld und die Freiheit. Sie ist ein fundamentales Element im kreativen Prozess.
Sport | -s - Part 22
Na gut, der Tipp ist, wenngleich kürzlich noch bestätigt gesehen, sowas von nicht aufgegangen... Immerhin: Die ARD war aus deutscher Sicht auf Schlimmstes vorbereitet, wie Der Bücherfreund gerade noch online sah, was dann auch der krimiblog prompt meldete...
Ukraine - Part 16
Der Tipp war bislang nicht ganz daneben. Und wiewohl weder die Schweiz noch die Ukraine ballesternd überzeugen konnten (auch standen die Defensiven jeweils ausgezeichnet), steht die Fußball-Nationalmannschaft der Ukraine erstmals und nach Elfmeterschießen in einem Viertelfinale. Es wartet das Team Italiens, das nach einem nur aus der Sicht des Schiedsrichters zu gebenden Elfmeter in der letztlich 95. Minute weiter ist.
Sport | -s - Part 21
I.a.R.: Kroatien, Polen, Serbien-Montenegro, Tschechien - ausgeschieden. Von den Nationalmannschaften Zentral, Ost- und Südosteuropas verbleibt bislang einzig die Ukraine im Turnier. Unter der schlank zu nennenden Voraussetzung, dass heute ab 16.00 Uhr MEZ die tunesische Nationalmannschaft entweder unentschieden bespielt oder gleich einer Niederlage zugeführt wird.
Sport | -s - Part 20
Worauf Wolfgang Pennwieser auf der ballesterer-Site hinweist: Dass vier Schiffbrüche bevorstehen, möglicherweise sogar mit Zuschauern. Wir werden - aufgrund diverser unvorsichtiger Einladungen - unseren neu gestalteten Vortrag zum Besten geben und uns in Live-Kommentaren ergehen:
- Wir, die Tore. Vorüberlegungen zu einer Literaturgeschichte des Fußballs. Mit fachlichem Beistand durch die ballesterer-Notfallambulanz
- Fußball vom Drama zum Trauma - philologische + medizinische Betrachtungen/Kommentare
- phil + med: medizinisch-literaturwissenschaftliche Annotationen 1
- phil + med: medizinisch-literaturwissenschaftliche Annotationen 2
Die Orte (meistens in der Drahtwarenhandlung, aber nicht nur) und Zeite dieses heute startenden Selbstversuchs in vier Akten:
Literatur | -e - Part 23
Ror Wolf, dem gemeiniglich (und mit Recht) eine der wichtigsten Rollen bei der Gestaltung von Fußballiteratur zugeschrieben wird, erfährt in einem kurzen und doch lesenswerten Porträt von Alex Rühle in der Süddeutschen eine schon länger fällige Würdigung.
Sport | -s - Part 19
László Darvasi, mit der ungarischen Literatur-Nationalmannschaft beim Turnier in Bremen 3. geworden, schreibt in der Berliner Zeitung, "Der erste Gedanke am Morgen", über Rationalität und Irrationalität des Fußballs, Berlin und die Literatur:
Sport | -s - Part 18
Serbien-Montenegro gg. Argentinien - 0:6. Die serbische Mannschaft hat Fußball gespielt wie Handke Literatur schreibt.
Sport | -s - Part 17
netbib mit zwei Links zum Bereich Fußball und Bücher, wobei v.a. der erstere sich lohnt, geht man diesem und den Verweisen dortselbst nach. Der zweitgenannte ist wohl v.a. für Interessierte mit Wohnsitz in Deutschland relevant.
Literatur | -e - Part 21
Péter Esterházys Buch Deutschlandreise im Strafraum, das etwa hier bereits ausführlicher Erwähnung fand, findet in der Zeit vor dem gestrengen Auge Peter Schneiders - "Großvater zieht außen davon" - nicht ganz so gnädige Aufnahme. Das aber ist allein der ausgeprägten Abneigung des sehr Ich-bezogenen Rezensenten geschuldet, allem anderen kann dieser sich kaum entziehen. Und also ist es gut und in wenigen Stunden findet endlich die Eröffnung der Fußball-WM 2006 statt.
Bücher | Books - Part 77
Bücher, wie wir sie haben und lesen wollen:
Dittmar Dahlmann, Anke Hilbrenner (Hg.): Überall ist der Ball rund. Zur Geschichte und Gegenwart des Fußballs in Ost- und Südosteuropa. Essen: Klartext 2006, 349 pp.
[ISBN 3-898651-509-X; EUR 24,90,-]
Obiges Urteil bekräftigt nicht zuletzt Robert Kindler in seiner Rezension, wenn auch mit einigen Reserven.
Sport | -s - Part 16
Wie berichtet, sind die ungarischen Autoren weltmeisterlich. Die österreichischen also vom Rasen gefegt habend probten sie nun in Berlin gegen die deutschen Kollegen, was ein für letztere eher ehrenhaftes 0:0 einbrachte. Der Tagesspiegel berichtet ausführlich davon - und auch von der ...
Sport | -s - Part 15
Es war zu erwarten und es war bzw. ist gut so: Die ungarische Auswahl panierte die österreichische überzeugend mit 8:2. Was vorgestern hier für gestern angekündigt ward, berichtet heute der ORF.
Das glanzvolle Auswärtsresultat hatte sich bereits literarisch angekündigt und im Sinne sportlicher Selbsterfahrung muss hinzugefügt werden, dass...
Sport | -s - Part 14
Mit einem Fußball-Länderspiel Österreich – Ungarn der Literatur-Nationalmannschaften wird morgen (18. Mai 2006, Beginn: 18.00 Uhr) am Wiener Sportklub-Platz (Alszeile 19, 1170 Wien) das Projekt "Doppelpass", ein Kultur-Begleitprogramm zur Fußball Europameisterschaft 2008, angekickt.
Und während eine kleine Handvoll Leute heute dem Finale der Champions League entgegensieht, findet im Collegium Hungaricum in Wien der Auftakt zum obgenannten literarisch-sportlichen Länderkampf Ungarn vs. Österreich statt. Ab 19.00 Uhr werden Filmberichte von der über 100 Jahre langen Geschichte der Länderspiele zwischen Österreich und Ungarn aus der Sammlung des Ungarischen Filmarchivs gezeigt.
Fundstücke | Finds - Part 31
"Dunkel wabernd meditiert" - so meldet der Perlentaucher - im Feuilleton der FAZ
Viktor Jerofejew über das "irgendwie mechanisch" lebende und dem leichtfertigen Konsum- und Komfortdenken verfallene Europa: "Der Sicherheit zuliebe müssen sämtliche Lebensrisiken ausgeschaltet werden. Der Kampf gegen das Rauchen ist dabei nur der erste Schritt.
Sport | -s - Part 13
Die hier erwähnte Ringvorlesung Arena der Männlichkeit. Über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht ist natürlich nicht die einzige akademische Veranstaltung anlässlich der Fußball-WM. In Bonn gibt es etwa, wesentlich mit organisiert vom Seminar für osteuropäische Geschichte, bereits die 3. Ringvorlesung Faszination Fußball, wie auf H|Soz|u|Kult zu erfahren ist.
Sport | -s - Part 12
Für Kurzentschlossene mit ein wenig Tagesfreizeit:
Heute findet um 11.00 Uhr c.t. im Hörsaal I des NIG in Wien (Universitätsstraße 7) im Rahmen der Ringvorlesung Arena der Männlichkeit. Über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht (cf. auch hier) der Vortrag
Wir, die Tore. Vorüberlegungen zu einer Literaturgeschichte des Fußballs (mit medizinischen Fußnoten),
geboten von Wolfgang Pennwieser und dem Betreiber dieses Weblogs statt. Nachdem bereits an dieser Stelle auf zwei der wichtigsten literarischen Erscheinungen zum Thema verwiesen wurde, soll nunmehr...
Sport | -s - Part 11
Zwei der schönsten Fußballbücher überhaupt sind erschienen, beide von ungarischen Autoren. Schätzungen zufolge kommen heuer - angeblich zweckgebunden - um die 500 Neuerscheinungen auf den Markt. Aber die Prognose sei gewagt: Kaum ein anderes wird den beiden zu nennenden einen Spitzenplatz streitig machen können:
Peter Esterházy: Deutschlandreise im Strafraum. Aus d. Ungar. v. György Buda. Berlin: Berlin Verlag 2006, 185 pp.
Die Zusammenstellung zahlreicher Texte Esterházys (cf. auch Gottvaters Marginalien; ein, zwei Zitate weiter unten) bringt manche Wiederholungen mit sich, dennoch sind diese niemals langweilig, handelt es sich doch bei genauerer Betrachtung um je diffizile Verschiebungen. Und die v.a. auf literarischem Feld allemal vertretbare These, dass 1954 Ungarn Weltmeister geworden wäre und daraus sich Zukunftsperspektiven [!] ableiten ließen, verbindet ihn - neben anderen Leidenschaften – mit dem noch gelungeren Band
László Darvasi: Wenn ein Mittelstürmer träumt. Meine Weltgeschichte des Fußballs. Aus d. Ungar. v. László Kornitzer. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2006, 184 pp.
Sport | -s - Part 10
Und nicht nur Veranstaltungsreihen finden im Vorfeld der WM statt; Eva Kreisky und Georg Spitaler haben am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien eine Spezialvorlesung organisiert:
Arena der Männlichkeit. Über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht (seit 10.3.2006; jeden Freitag 11:00-13:00 Hs. I NIG; Wien)
Sport | -s - Part 9
Im Zuge der herannahenden und dann stattfindenden Fußball-WM wird sich mehrfach die Notwendigkeit ergeben, auf die unterschiedlichsten und doch relevanten Aspekte hinzuweisen, die damit in Zusammenhang stehen. Den Anfang macht ...
... eine Veranstaltungsreihe (des Historischen Instituts der Universität Dortmund in Kooperation mit dem Stadtarchiv Dortmund und dem Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark) mit der großen Frage:
Ist Fußball unser Leben? Geschichte, Politik, Gesellschaft und Fußballsport (30.03.2006-01.06.2006; Stadtarchiv Dortmund / Universität Dortmund)
Sport | -s - Part 8
Möglicherweise ist es wichtiger zu wissen, welcher russische Utopist internetähnliche Visionen hatte, aber das muss nach diesem wunderbaren Spiel gestern auch noch hierher:
Wir sind Halbfinale!
Wir sind Pokal!
Sport | -s - Part 6
Gestern war am Abend die Präsentation eines Fußballfanbuchs fällig. Aus unerfindlichen Gründen kam einer der Autoren auf die Idee, den Schreiber dieser Zeilen zwingend als Vorredner einzubinden. Die nachstehende Rede handelt auch davon.
Claus Farnberger, Gerald Simon: Beruf: Fußballfan. Eine Passion - Literarische Doppelpässe. Wien: Molden 2005. 220 pp. [EUR 19,80; ISBN 3-85485-145-6]
Sport | -s
Die Ansicht, dass es sich dabei nicht um das Thema eines primär wissenschaftlichen Fragestellungen nachgehenden Blogs handeln könne, war Kakanien revisited schon mehrfach zu widerlegen bemüht, so etwa mit der Ausrichtung des "Ballestrischen Nachmittags - Wunder und Wunde / csoda és csapás", einer Veranstaltung anläßlich von 50 Jahren Wankdorf und dem EM-Finale 2004.
Senior Editor

(Weitere Informationen hier)

[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]

