Theorie | -s (17)
Maschinen und Rhizome
Im Rahmen der eipcp discursive lines erfolgt am 30. September (19.00 Uhr; Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien) die Präsentation des Buches
Gerald Raunig: Tausend Maschinen. Eine kleine Philosophie der Maschine als sozialer Bewegung. Mit einem Nachw. v. Maurizio Lazzarato. Wien: Turia + Kant 2008 (es kommt darauf an 7)
im Rahmen eines Vortrags des wie auch Gesprächs mit dem Autor.
Theorie | -s - Part 16
Im Jahr 1959 hielt Heinz von Foerster einen Vortrag On Self-organizing Systems and Their Environments, der eine Verbindung der scheinbar gegenläufigen Begriffe Systemtheorie,
Kybernetik und Selbstorganisation anbot. In weiterer Folge arbeitete Foerster mit seinem Team am Biologischen Computer Labor (BCL) an der Universität von Illinois an der Verbindung der Sphären Kognitionsforschung, Kybernetik, Computerwissenschaften und Biologie, die in einer Reihe von bahnbrechenden Arbeiten zum Thema lebende Systeme
sowie unter dem Namen Second Order Cybernetics zu einem eigenen integrativen und "systemischen" Forschungsprogramm führte. Heinz von Foerster – und mit ihm W. Ross Ashby, Gordon Pask, Humberto Maturana, Francisco Varela, Ernst von Glasersfeld und andere – erreichten damals interdisziplinäre Querverbindungen und beschritten transdisziplinäre Forschungswege, deren Potential bis zum heutigen Tag weder systematisch aufgearbeitet noch systemisch ausgeschöpft wurde.
Der dritte internationale Heinz von Foerster-Congress 2007 (Intro als .pdf: D E) wird sich diesen grenz- und disziplinübergreifenden Ansätzen im Foersterschen Werk und dessen Relevanz für den heutigen Diskussionsstand in verschiedenen kulturwissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen, wirtschaftswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Disziplinen widmen.
Theorie | -s - Part 15
Während in Kakanien das Haus neu bestellt, v.a. aber jugendlichen Spinnern und deren Parolen Einhalt geboten wird, gehe ich hinter der Theorie in Deckung und finde eine Rezension von Ralf Kellermann auf H/Soz/u/Kult, die sich des Bandes
Buskotte, Frank: Resonanzen für Geschichte. Niklas Luhmanns Systemtheorie aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive. Berlin: LIT 2006 (Kulturwissenschaft 12), 184 pp.
[ISBN 3-8258-9721-4; EUR 24,90,-]
annimmt.
Theorie | -s - Part 14
Kapitalismus als Kathedrale, es gibt kein richtiges Leben im falschen, universeller Verblendungszusammenhang oder neue Unübersichtlichkeit: Das waren in der Tat herrliche Übertreibungen und Zumutungen. Jetzt müssten nur noch ein paar neue her.
Christian Schlüter rezensiert in der Frankfurter Rundschau
Axel Honneth: Pathologien der Vernunft. Geschichte und Gegenwart der Kritischen Theorie. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2007, 239 pp. [10,- EUR]
und befindet, dass Honneths Ansinnen schon richtig sei: denn aus Sicht der Kritischen Theorie sei es unabdingbar, "den Laden zusammen[zu]halten und eine einigende Perspektive für die Zukunft [zu] bieten"
Theorie | -s - Part 13
Eine durchaus positiv ausgefallene Rezension von Markus Bauer verweist in Sachen Walter Benjamin (da war doch noch etwas) auf einen im letzten Jahr herausgebrachten Sammelband, der Benjamins Thesen "Über den Begriff der Geschichte" aufgreift
Andrew Benjamin (Hg.): Walter Benjamin and History. London et al.: Continuum International Publishing Group 2006 (Walter Benjamin Studies Series), 260 pp.
[ISBN 0826467466; EUR 32,50,-]
Theorie | -s - Part 12
Theorie | -s - Part 11
Anton Tantner weist im Adresscomptoir darauf hin:
Ludger Lütkehaus hat füer die NZZ eine Rezension zum Abschluss der (nunmehr vierbändigen) Edition des - "natürlich" bei Suhrkamp erschienen - Briefwechsels von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer verfasst: "Das Dioskurenpaar der kritischen Theorie".
Theorie | -s - Part 10
Auch dafür wird Bourdieus theoretisch-methodischer Werkzeugkasten noch dringend gebraucht (und umso besser, wenn damit umsichtig umgegangen wird):
Gilcher-Holtey, Ingrid (Hg.): Zwischen den Fronten. Positionskämpfe europäischer Intellektueller im 20. Jahrhundert. Berlin: Akademie Verlag 2006, 434 pp.
[ISBN 3-05-004254-0; EUR 49,80,-]
wurde von Gangolf Hübinger (Kulturwissenschaftliche Fakultät, Europa-Universität Viadrina Frankfurt an der Oder) rezensiert und ungeachtet der "etwas steifen Thesen" für nützlich wie lehrreich befunden.
Theorie | -s - Part 9
Die u.a. hier, da wie dort angekündigte bzw. begleitete Konferenz
"Pseudo-Wissenschaft": Konzeptionen von Nicht-/Wissenschaftlichkeit in der Wissenschaftsgeschichte (30.11.-02.12.2006; Wien)
erfuhr nun einen durchwegs positiv gehaltenen Tagungsbericht durch Levke Harders und Sebastian Markt, wiewohl man sich angesichts der Fülle "auf eine Auswahl der Beiträge" beschränkte.
Theorie | -s - Part 8
Das Institut für Geschichte und das Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien veranstalten in Verbindung mit dem DFG-SPP 1143 ("Wissenschaft, Politik und Gesellschaft") von 30.11.-2.12.2006 den Workshop Pseudo-Wissenschaft: Konzeptionen von Nicht-/Wissenschaftlichkeit in der Wissenschaftsgeschichte.
Theorie | -s - Part 7
Die interdisziplinäre Tagung Dichtung und Wahrheit. Zum Verhältnis von Narration und Erklärung in den Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften (17./18.11.2006; Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Philosophicum, Fakultätssaal) wird an eine Streitfrage aus dem 19. Jahrhundert anknüpfen, die auch heute noch kontrovers diskutiert wird: die Frage nach einem angemessenen methodologischen Zugriff auf soziale und kulturelle Phänomene in Vergangenheit und Gegenwart, deren Andersartigkeit einen unbefangen beobachtenden Zugang von vornherein verbietet.
Theorie | -s - Part 6
Auf H|Soz|u|Kult: Christian Oswalds durchaus kritische Rezension von
Bourdieu, Pierre: Der Staatsadel. Konstanz: Universitätsverlag 2004 (Édition discours 31), 475 pp.
[ISBN 3-89966-980-7]
Die Kritik ist sowohl der Edition selbst als auch der Studie zuzuschreiben:
Theorie | -s - Part 5
Ausgabe Nr. 9 (September 2006) von www.literaturkritik.de bietet - großteils anhand von Rezensionen diverser Neuerscheinungen - einen Schwerpunkt zu Walter Benjamin.
Theorie | -s - Part 4
Christian Eigner ruft im Standard die kaum zu überschätzende Relevanz Moritz Schlicks (der im Juli vor 70 Jahren auf den Treppen der Universität Wien ermordet wurde) in Erinnerung und verweist auf die bislang vorliegenden ersten beiden Bänden der entstehenden Gesamtausgabe seiner Werke, die sehr deutlich die Verbindung von Philosophie und Physik hervorstreichen; mithin jene Zusammenschau von Natur- und Geisteswissenschaft, wie sie im Wiener Kreis nicht unüblich war:
Theorie | -s - Part 3
Kritik, so sie sich nicht zurückzieht auf die Kanzeln der akademischen Lehre oder in die Bunker der Kunstkritik, ist nicht alleine eine Praxis des Urteilens. Die seit Jahrhunderten darüber hinaus entwickelten Bedeutungen der Kritik als Unterscheidungsvermögen, kritische Haltung oder praktisch-kritische Tätigkeit nehmen heute neue Formen an: als atopische Kritik, verkörperte Kritik, affirmative Kritik, Kritikalität.
Die dem Thema critique gewidmeten Texte des aktuellen transversal-Issues des european institute for progressive cultural policies (eipcp) versuchen eine solche ständige Erneuerung der Kritik anhand von begrifflichen Verschiebungen oder Neuerfindungen und exemplarischen Erfahrungen zu aktualisieren. Konkret handelt es sich um sechs Aufsätze, die jeweils auf Deutsch, Englisch und Spanisch online zu finden und lesen sind:
Theorie | -s - Part 2
Wie kaum ein anderes geschichtswissenschaftliches Unterfangen stellt die Geschichte des Denkens eine erhebliche theoretische, methodische und konzeptionelle Herausforderung dar. Egal ob als Wissenschaftsgeschichte, Mentalitätsgeschichte, Ideengeschichte oder Diskursgeschichte konkretisiert, stellt sich hier insbesondere die Frage nach dem Verhältnis des historischen Gegenstands zur gegenwärtigen Forschungspraxis. Der konstitutive Gegenwartsbezug einer Geschichte des Denkens lässt sich dabei in unterschiedlicher Weise realisieren – als Intervention in Prioritäts-, Kompetenz- oder Legitimationsstreitigkeiten zwischen einzelnen Wissenschaften im akademischen Betrieb; als versuchte Steigerung der Beweiskraft der eigenen Aussagen oder aber als Akzentuierung der Wissenschaftsgeschichte als "epistemologisches Labor".
Stephan Moebius, der an anderer Stelle bereits eine Konzeption von Soziologiegeschichte vorgelegt hat, stellt sich in seiner umfangreichen Studie zum Collège de Sociologie (1937-1939) -
Moebius, Stephan: Die Zauberlehrlinge. Soziologiegeschichte des Collège de Sociologie (1937-1939). Konstanz: Universitätsverlag Konstanz 2006, 552 pp.
[ISBN 3-89669-532-0; EUR 49,00,-]
- besagter Herausforderung.
hebt Timo Luks in seiner Rezension an.
Theorie | -s
Ein Topic wie dieses war schon lange fällig. In diesem tempus fugit-Sinne ließe sich etwa aktuell auf die Rezension Zeitlichkeit und Geschichte von Uwe Barrelmeyer verweisen, der die durchaus umfangreichen Bände
- Schwietring, Thomas: Kontinuität und Geschichtlichkeit. Über die Voraussetzungen und Grenzen von Geschichte. Konstanz: Universitätsverlag Konstanz 2005, 596 pp.
[ISBN 3-89669-715-3; EUR 59,00,-] - Rosa, Hartmut: Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2005, 537 pp.
[ISBN 3-518-29360-5; EUR 17,00] - Baur, Nina: Verlaufsmusteranalyse. Methodologische Konsequenzen der Zeitlichkeit sozialen Handelns. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften 2005, 366 pp.
[ISBN 3-531-14727-7; EUR 39,90,-]
für H|Soz|u|Kult besprach.
Senior Editor
(Weitere Informationen hier)
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]