History - and what goes with it (38)
Digitales Bildarchiv
Bereits in der Aufbauphase bietet das Ungarische Digitale Bildarchiv eine opulente Sammlung an Fotos und Plakaten (mit brauchbarer Suchfunktion auch in englischer Sprache, detaillierten Beschreibungen) und soll endlich die Bestände verschiedenster Archive zusammenführen.
Raumplanung
Zwei kuriose Fundstücke zum geopolischen Nonsens aus den 20er Jahren in österreichisch-ungarischer Relation.
Wende - Fotoausstellung
Eine mehr als 150 Bilder (Plakate, politische und soziale Fotos) umfassende virtuelle Ausstellung zu 1989 wurde unter dem Titel Um die Erde eingerichtet, deren Objekte am Wochenende auf der Andrássystraße zu sehen waren.
A magyar Švejk
Gebrauchtes Budapest
Project of OSA
Historikertagung zum Verhältnis von Ungarndeutschen und Juden
Am 6. Dezember 2008 findet die Tagung Das Verhältnis von Ungarndeutschen und Juden in Ungarn im Haus der Ungarndeutschen (Budapest VI., Lendvay u. 22) statt.
Wer ist Marx?
Aus aktuellem Anlass widmet sich am 28. November ab 15 Uhr eine Tagung mit Podiumsdiskussion dem Thema "Wer ist Marx?" an der Eötvös-Loránd-Universität (Múzeum körút 6-8, Gebäude D, Sitzungssaal).
Das Goethe-Zimmer
Vom Budapester Goethe-Institut wurde in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften ein philogisch wie medientechnologisch wirklich spannendes Projekt ins Leben gerufen: Der digitale Goethe-Kalender soll bis April 2009 die Goethe-Sammlung der Akademie in Form von Reprints und Kommentaren aufarbeiten. Die ersten drei Monate sind bereits online gestellt.
Jubiläumsmoderne
Die Ausstellung zum hundertjährigen Jubiläum der Zeitschrift Nyugat (1908-1941), die dem Presseorgan der ungarischen Moderne schlechthin gewidmet ist und noch bis Ende des Jahres im Petöfi Literaturmuseum zu sehen ist, wurde mehr als vorsichtig gestaltet und konturiert weder vom Material noch vom Konzept her das übliche Maturabild der Klassiker der ungarischen Literatur.
Die Auflösung der Habsburger Monarchie - 90 Jahre danach
Mit dem Titel Die Auflösung der Habsburger Monarchie - 90 Jahre danach findet am 26. und 27. Juni 2008 die internationale Tagung des Instituts für Geschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, des Europa Institutes Budapest und des Institutes für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Budapest, Roosevelt tér 9.) statt.
Nachruf Ferenc Fejtö
Ein schöner - "offizieller" - Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Ferenc Fejtö von Ágnes Széchenyi in Élet és Irodalom....
Ein ungarischer Europäer ist von uns gegangen...
Am 2. Juni 2008 starb Francois Fejtö im 99. Lebensjahr in einem Pariser Krankenhaus.
Lernen Sie Geschichte, Herr Ministerpräsident?
Voller Selbstvertrauen spricht Viktor Orbán über seine zukünftige Amtszeit nach etwaigen vorgezogenen oder normalen Wahlen 2010: Neben vielem - so soll es eine zweijährige "ungewöhnliche" Regierungszeit geben - werden Großinvestitionen gestoppt, darunter fast natürlich die U-Bahnlinie 4, ja sogar Liebkind Autobahnbau.
Zur rechtsradikalen "Ungarischen Garde" befragt, erklärte er lt. Index, er werde mit ihr verfahren wie seinerzeit Horthy mit den Kreuzpfeilern: Ihr zwei Ohrfeigen verpassen und sie nach Hause schicken.
Ohne in Historisches zu gehen: Aber wer hier, wen anno dazumal eine Watsche verpasst hat und wer den Preis dafür bezahlt hat, wissen Historiker vielleicht doch besser...
Erinnerungspunkte
Zeitgleich mit der ungarischsprachigen Veröffentlichung im Élet és Irodalom, die am Montag auch auf der Website der Wochenzeitung zu lesen ist, wurde heute das Gutachten über die Vorläufige Machbarkeitsstudie – Audiovisuelle Sammlung von Erinnerungen für die Stärkung sozialer Kohäsion (Erinnerungspunkte – Archiv des Gedächtnisses für das 20. Jahrhundert auf Kakanien revisited [.pdf] publiziert.
Schauplätze der deutschsprachigen Kultur in Ungarn
Vom 24. bis 26. April findet im Rahmen des Europäischen Jahres des interkulturellen Dialogs am Germanistischen Institut der Eötvös-Loránd-Universität Budapest eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel Schauplätze der deutschsprachigen Kultur in Ungarn statt. Das Programm umfasst Podiumsdiskussionen, Stadtführung, Lesung und einen Ausflug nach Werischwar in der Nähe von Budapest.
Anschluss
Bis Ende Juni ist die kleine Ausstellung über den Anschluss im Budapester Holocaust-Dokumentationszentrum geöffnet, bietet aber leider kaum mehr als eine lose Abfolge von sattsam bekannten Aufnahmen zu den Schlüsselereignissen seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert.
Pressejahre
Nach einigen Versuchen, einzelne ältere Presseorgane Ungarns digital zu erfassen, wurde vor kurzem ein populärwissenschaftliches Zeitungsprojekt gestartet mit dem Ziel, jedes Jahr des 20. Jahrhunderts mit Ressorts von der Politik bis hin zu den Boulevardthemen zu repräsentieren.
History - and what goes with it - Part 20
"Er sucht vergebens Romantik und Poesie; überall tritt ihm die Prosa der Arbeit, der nüchterne Ernst des Volksfleißes entgegen. Von Puszta und Csárda, von Csikos und Betyár, von feurigem Roß und wilder Musik ist nichts zu sehen und zu hören (...), das Ungarn der Petöfy'schen und Karl Beck'schen Gedichte, der französischen und englischen Reisebeschreibungen ist absolut nicht zu erkennen", vermerkt der zur Wiener Weltausstellung von 1873 delegierte Korrespondent Max Nordau im Pester Lloyd in einer längeren Reihe von Feuilletons, aus denen die vor kurzem erschienene Monografie Dekadenzkritik aus der "Provinzstadt". Max Nordaus Pester Publizistik von Hedvig Ujvári eine reiche Auswahl bietet.
History - and what goes with it - Part 19
Was haben das Fest des "Neuen Brotes", Stephan der Heilige, das tárogató und die Verfassung Ungarns gemeinsam? Dies ergründet Ákos Kovács in seinem Buch A kitalált hagyomány [Invented Tradition], das von Béla Rásky in einer jüngst online gestellten Rezension gewürdigt und auf das Schlachtfeld der Kritik entlassen wird.
History - and what goes with it - Part 18
Verweis und Empfehlung Richtung Wien: Am 21. und 22. Juni referiert im Rahmen der Konferenz Krieg, Erinnerung, Geschichtswissenschaft (veranstaltet von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft) Mitblogger Béla Rásky über "Opfer, Märtyerer und Helden: Kriege und ungarisches kollektives Gedächtnis". Mehr dazu im Programm.
History - and what goes with it - Part 17
History - and what goes with it - Part 16
A látható felfoghatatlan (Das sichtbare Unfassbare) oder The visible Part ist der Titel der zwei extreme Perspektiven zusammenführenden temporären Ausstellung über das Konzentrationslager Mauthausen im Budapester Holocaust-Dokumentationszentrum, die bis zum 8. Juli geöffnet ist.
History - and what goes with it - Part 15
Eine überaus lesenswerte Rezension von Joachim Puttkamer zu Árpád von Klimós Ungarn seit 1945 (Göttingen 2006) wurde auf H-Soz-u-Kult veröffentlicht. Auf Kakanien revisited folgt noch im Mai eine weitere Rezension zum selben deutschsprachigen Grundlagewerk zu Ungarns Nachkriegsgeschichte von Andreas Pribersky.
History - and what goes with it - Part 14
Die mit dem "Open Society Archiv" eng "verlinkte" "Centrális Galéria" hat sich in Budapest einen Namn mit kleinen, aber feinen Ausstellungen zur Zeitgeschichte Ostmitteleuropas gemacht: Mal war es eine Austellung zur Designgeschichte der DDR, dann über den Massensport und die Massenrepräsentation in den ehemaligen realosozialtischen Staaten, dann eine Art Übersichtsschau zu den einzelnen offiziellen ungarischen Ausstellungen in Auschwitz – das als eine Art Palimpsest zu lesen war, wie sich die einzelnen Darstellungen und Sichtweisen in den Jahren nach 1945 immer wieder – natürlich aus politischen Erwägungen – immer wieder veränerten.
History - and what goes with it - Part 13
History - and what goes with it - Part 12
In der Rubrik "Materialien" von Kakanien revisited ist ab heute die Präsentation des Bandes "Ihr Männer auf, jetzt ruft die Zeit". Deutsche Texte aus Ungarn zur Revolution und zum Freiheitskampf 1848/1849 (Auswahl, Einleitung und Nachwort von Mária Rózsa. Budapest: Argumentum 2006) zu finden.
History - and what goes with it - Part 11
History - and what goes with it - Part 10
History - and what goes with it - Part 9
History - and what goes with it - Part 8
History - and what goes with it - Part 7
Krisztián Ungváry – das ist jener Historiker, der gemeinsam mit einem polnischen Historiker belegen konnte, dass einige Fotos in der Wehrmachtsausstellung falsch zugeordnet waren, weshalb die ganze Ausstellung revidiert werden musste – hat in Élet és Irodalom ein kleines Dramolett darüber geschrieben, wie in den siebziger und achtziger Jahren Historiker in den Staatssicherheitsdienst der ungarischen KP-Diktatur eingebaut worden sind – und darüber, wie viele dem widerstehen konnten.
History - and what goes with it - Part 6
Vor allem...
History - and what goes with it - Part 5
In H-SOZ-KULT ist ein meiner Ansicht nach wichtiger Beitrag erschienen, wobei auch auf ausführlichere PDF-Texte verwiesen wird.
History - and what goes with it - Part 4
History - and what goes with it - Part 3
Nicht Mohács, nicht Arad, nicht Auschwitz, sondern Mauthausen und Gusen ist das größte Massengrab von UngarInnen. Dem Leiden der 1944/45 mit der aktiven Kollaboration des ungarischen Staates und großer Teile der ungarischen Bevölkerung in das heutige Österreich verschleppten Ungarn und Ungarinnen - von den Gesetzen des damaligen ungarischen Staates zu "Juden" und "Jüdinnen" gemacht - ist nun im Budapester Holocaustmuseum eine Ausstellung gewidmet.
History - and what goes with it - Part 2
Pünktlich zum 1. Mai (ihr feiert den "Tag der Arbeit", haha, wir feiern die, die Euch niederkartätscht haben) bringt der ORF – dessen ORF2 über Satellit auch in Budapest empfangbar ist – seinen Zweiteiler zu Aufstieg und Fall von Kronprinz Rudolf. Ganz neue Habsburgernostalgie wird hier gefeiert.
History - and what goes with it
....wird man jetzt fragen, was denn [budapest] mit den Karpaten zu tun habe. Nun, nichts und viel. Aber die Stadt sitzt nun mal doch "unter dem Karpatenbogen" und deshalb – und weil es ein schöner Artikel ist – passt das Folgende auch her:
15. April 2006, Neue Zürcher Zeitung
Die Auslagerung der Phantasie
Nah am Himmel erfüllt vom grossen Geheimnis? - Die Karpaten als Mythos und Ideologie
Die Alpen verschwinden fast hinter der Menge an kulturellen Zuschreibungen. Mit den Karpaten verhält es sich nur wenig anders, doch ist das Register dieser Zuschreibungen ausserhalb des Raumes weitgehend unbekannt. Seine europäische Randständigkeit macht das von der Slowakei über Polen und die Westukraine bis nach Rumänien sich erstreckende Gebirge wie eh und je zum Mythos.
Von Richard Wagner
Budapest

The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)


Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke
