Wahlen 2006 (25)
Wahlen 2006 - Part 26
Wahlen 2006 - Part 25
Nun sind sie denn geschlagen, die ungarischen Wahlen (wie meine Festplatte): Mit einem doch überraschend klaren Sieg der Regierungskoalition, wenn auch nur mandatsmäßig nicht stimmenmäßig, denn da hält sich rechts und links letztlich die Waage.
Wahlen 2006 - Part 24
Ich weiss, ich weiss, aber diese Bilder kann man sich nicht entgehen lassen - und sogar die einzige Frau definiert sich hier über einen Mann, hinter Ibolya József Antall.... Ungarn 2006, und es kommt sicher noch härter, aber ich arbeite an etwas Ernsterem....
Wahlen 2006 - Part 23
Wer wird Ungarn noch besser verraten?
Kádárs gewendete Sozialdemokraten.
Und wer lässt Ungarn das bezahlen?
Die "Privatisieren-wir-einfach-alles"-Liberalen.
Wer ist Ungarn noch einmal (knapp) erspart geblieben?
Viktor und seine Riegen.
Und wer gehört trotzdem zu obiger Troika?
"Nix verstehen vom Fussball"-Ibolya
Versuch einer (etwas) längeren, aber auch nicht wissenschaftlicheren "Analyse" folgt.
Wahlen 2006 - Part 22
Viktor Orbán hat seine "totale Niederlage" – im Gegensatz zu Berlusconi – bereit vor dem zweiten Wahlgang zugegeben: -:). Möge es nur so sein. Ich bleibe skeptisch.
Ich sage trotzdem:
"Huzzál bele, Kovács Pisti,
ki tudja, meddig húzhatod..."
Das sollen jetzt einmal die Commentler da weiter unten erklären.
Wahlen 2006 - Part 21
...hat nichts mit den Wahlen selbst zu tun – es bleibt spannend. Unheimlich. Diese ganze FIDESZ zeigt ihr wahres Gesicht, gestern haben sie Ákos Péter Bod als Ministerpräsident vorgeschlagen – jemanden, der das diametrale Gegenteil des Parteiprogramms vertritt.
Wir nehmen aber an, dass jede/r, den/die es tatsächlich interessiert eh alles verfolgt und nicht besonders heiß ist auf unsere Kommentare.
Wahlen 2006 - Part 20
....aber mir hat's die Red' verschlagen. Was soll man zu was sagen. OK: Orbusconistan muss verhindert werden, aber ist Frau Ibolya David (und deren WählerInnen?!) die Chance dafuer?
Und ist Italien gar die grosse Welt, in dem das kleine Ungarn seine Probe hält?
Wahlen 2006 - Part 19
Da ab heute 24 Uhr lt. ungarischem Gesetz sog. "Kampagnenstille" herrscht, stellt auch [budapest] bis Sonntag 19 Uhr - Schliessung der Wahllokale für die erste Runde - seine Berichte ein (sonst kommen eventuell Rollkommandos der Wahlbehörde).
Im übrigen ist das Ganze natürlich eine unheimlich dumme paternalistische Bevormundung, die angeblich dazu dienen soll, dass sich die BürgerInnen in einer eintägigen Atempause in Ruhe ihre Wahlentscheidung überlegen können - tatsächlich aber nur dazu, dass den ganzen Samstag der ungarsiche Rundfunk laufend verlautbaren wird, wer wann, wo und wie gegen dieses Gesetz verstossen habe...
Wahlen 2006 - Part 18
Budapest hat drei große Massenveranstaltungen hinter sich – und eine war demagogischer als die andere: Zuerst präsentierten die Budapester Verkehrsbetriebe am Moszkva tér Samstag Mittag die neue Straßenbahn für den Großen Ring, natürlich war alles politikfrei, doch die Anwesenheit von Bürgermeister Demszky und dem Verkehrsminister machten klar, wem Budapest diese neue Investition zu verdanken ist...
Wahlen 2006 - Part 17
Wahlen 2006 - Part 16
Der Wahlkampf ist bis jetzt ruhig verlaufen: Heute hat Ministerpräsident Gyurcsány mit steinerner Miene verkündet, laut den gesicherten Informationen des slowakischen Geheimdienstes (hatten die nicht einmal einen Politikersohn verprügelt? Sind aber inzwischen sicher andere, haha) würden drei Kriminelle für die am Wochenende anberaumten Großversammlungen von FIDESZ und MSZP Bombenanschläge vorbereiten. Schon die Vorbereitungen zu diesen Versammlungen selbst waren von einem Parteienstreit begleitet. Gyurcsány hatte für den 2. April zu einer Schutz- und Trutzkundgebung für die Republik aufgerufen, Orbán für denselben Tag eine Versammlung für die ungarische Solidarität.
Wahlen 2006 - Part 15
Kein Witz: Der amtierende Ministerpräsident der Republik Ungarn lässt sich heute in seinem Blog Absätze lang über Kaiserschmarrenrezepte aus, die im zugesandt worden sind: Es gebe angeblich eine österreichische (Ok, nach meinem Blog vom Freitag kann er wenigstens zwischen Ö und D unterscheiden - :-)) und die ungarische Schule, je nachdem, ob man den Kas mit Gries oder Mehl zubereitet - und die Zahl der Eier ist natürlich auch wichtig.
Un dich sitze da und lies den Schmarren im eigentlichen Sinn des Wortes auch noch, stellt Euch das vor. So, jetzt ist Schluss, ich geh' was hakeln....
So was Blödes....
Wahlen 2006 - Part 14
Zwar kündige ich immer großspurig an, nichts mehr über die Wahlen schreiben zu wollen, weil es ja so saulangweilig ist, dann kommt aber immer eine Kleinigkeit, die mich dann doch zur Tastatur treibt.
Einer der großen Unterschiede zwischen Österreich und Ungarn ist ja, dass die Budapester Zeitungen – trotz aller Qualitätsverluste – strukturell zumindest noch immer tatsächlich Zeitungen sind. Heute habe ich mir zum Beispiel in Wien drei Tageszeitungen gekauft, sie durchgeblättert und weggelegt: Kaufe ich in Budapest an einem Samstag drei Zeitungen – Népszabadság, Magyar Hírlap und, ja, Magyar Nemzet – und vielleicht noch die Élet és Irodalom dazu, habe ich auch etwas zum Lesen.
Wahlen 2006 - Part 13
Hab's dann doch nicht ausgehalten und mir den Gyurcsány-Blog angeschaut: Heute schreibt er z. B.:
Wahlen 2006 - Part 12
Ich bin ja wieder eine Woche in Österreich und habe daher die Gelegenheit die Wahlkampfberichterstattung über Ungarn in allen Medien zu verfolgen: Es ist erstaunlich wie erbärmlich sie ist. Ich möchte hier jetzt gar nicht großartig verlinken, denn es ist vollkommen uninteressant, was da geschrieben wird. Man hat das Gefühl irgendwelche Schreiberlinge üben am Textverarbeitungsprogramm. Und wenn man irgendwas erfahren möchte, nur ein bisschen, dann muss Lendvai her. Beschämend.
Es ist erstaunlich ist, dass ein Land, das immer wieder seine Mitteleuropakompetenz so hervorkehrt, das ökonomisch derartig profitiert von der EU-Erweiterung sich eine derartige Informationsleere und ein derartiges Unwissen leisten kann, im Kern ein derartiges Desinteresse.
Einerlei welche Zeitung, sie sind alle gleich: Keine Ahnung über die Grundlinien der Kampagne, keine Idee über die Probleme des Landes, keine Zusammenfassung der medialen Auseinandersetzung. Gemeinsam ist ihnen allen auch, irgendwelche Kasperliaden zu überhöhen und in den Vordergrund zu stellen: Sagt Csurka, diese Faschistenwitzfigur, etwas, kommt das garantiert, jeder nationalistische Rülpser kommt auch gleich, alles, was (offen) kaum eine Rolle spielt, aber eine grundlegende Analyse habe ich bis jetzt vermisst.
Wahlen 2006 - Part 11
Nun ist amtlich, was [budapest] bereits moniert hat: Der von Ferenc Gyurcsány in der lauen Hitze des Wahlkampfes großartig angekündigte, in Ungarn angeblich entwickelte Impfstoff gegen die Vogelgrippe, der kurz vor der Massenproduktion stünde, "ist wert an Dreck", da er gegen etwas schützt, was den Menschen nicht betrifft, berichtet die Internetzeitung Index (Sicher [budapest] gelesen...).
Die Firma wird den staatlichen Milliardenkredit nicht erhalten: Die Vögel sollen sich ruhig weiter untereinander anstecken...
Wahlen 2006 - Part 10
Die liberale SZDSZ hat eine hübsche Postwurfsendung gemacht, die mich aber nicht erreicht hat, die aber dennoch von Hand zu Hand - gewissermassen als Samisdat - weitergeht: Offensichtlich will man enge Parteifreunde vor Schrott und Müll verschonen. Nichts ist da, was man schon nicht wüsste (und ich halte - natürlich nur stadtplanerisch gesehen - die FIDESZ-Idee der Verlängerung der M1 auf einer Fussgängerbrücke zwischen Vigadó tér und Burg noch immer für die beste des Wahlkampfes (mit Verlängerung natürlich).
Aber was soll's: Wenn diese M4 schon endlich fertig wäre, wäre ich schon zufrieden: Diese Linie (auf mindesten 5 Seiten der achtseitigen Broschüre erwähnt) scheint ja sowas wie ein Dauerthema hier zu sein.
Ansonsten das übliche: PPP, privatisieren alles, sofort, und es wird alles besser, schöner, größer...
Wahlen 2006 - Part 9
Wahlen 2006 - Part 8
Die missmutigen FIDESZ-Plakate werden langsam durch neue ersetzt, und jene, die mich noch vor einer Woche traurig und niedergedrückt entgegenblickten, lächeln mir nun – g'waschen und kampelt – von den Plakaten entgegen als wären sie neu geboren. Die Gaspreise werden unter einer FIDESZ-Regierung nicht steigen, auch nicht die Medikamentenpreise. Überhaupt wird alles besser.
Gratisbons für Weinverkostungen im Weinbistro "Vörös és Fehér" werden aber leider noch nicht versprochen....
Wahlen 2006 - Part 7
Das Ganze kündigte übrigens Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány an - richtig geraten: Wahlkampf : Heisst wohl, dass dies eben nur dank dieser Regierung möglich gewesen ist - und der Verkauf des Mittels wird auch noch Geld, Geld bringen. Danke, MSZP.
Der ORF hat es übrigens geschafft, den ungarischen Ministerpräsidenten (fast) richtig zu schreiben, OK "á" wurde zu "a", man verzeiht, sogar der Ort is erkennbar: Bilsborosjeno, ist Pilisborosjenő.
Wahlen 2006 - Part 6
Wahlen 2006 - Part 5
Wahlen 2006 - Part 3
Wahlen 2006 - Part 2
Wahlen 2006
Am 9. April bzw. 23. April 2006 wählen die UngarInnen ein neues Parlament. Interessantes aus dem Wahlkampf wird hier verfolgt werden: Da dieser bis jetzt "a matte Sach" ist (außer man interessiert sich für leere Versprechungen und Internetkriminalität) wird's wohl eher leer bleiben in dieser Rubrik.
Vorerst einmal das Wahlsystem, das ein wenig an das bundesdeutsche erinnert, weil es das Verhältnisprinzip mit dem Mehrheitsprinzip verbindet.
Budapest
The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)
Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke