History - and what goes with it - Part 14

posted by Bela on 2007/04/04 00:18

[ History - and what goes with it ]

Raoul Wallenberg-Ausstellung

Die mit dem "Open Society Archiv" eng "verlinkte" "Centrális Galéria" hat sich in Budapest einen Namn mit kleinen, aber feinen Ausstellungen zur Zeitgeschichte Ostmitteleuropas gemacht: Mal war es eine Austellung zur Designgeschichte der DDR, dann über den Massensport und die Massenrepräsentation in den ehemaligen realosozialtischen Staaten, dann eine Art Übersichtsschau zu den einzelnen offiziellen ungarischen Ausstellungen in Auschwitz – das als eine Art Palimpsest zu lesen war, wie sich die einzelnen Darstellungen und Sichtweisen in den Jahren nach 1945 immer wieder – natürlich aus politischen Erwägungen – immer wieder veränerten. So gesehen ist die Latte für eine Ausstellung über den schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg, der 1944/45 Tausenden Budapester Juden mittels der Ausstellung so genannter schwedischer Schutzpässe, das Überleben ermöglichte, recht hoch. Obwohl "Centrális Galéria" über ein sehr erfahrenes und kreatives Team von Ausstellungsgestaltern verfügt, verließ man sich diesmal auf eine Ausstellung, die 2004 bereits im Stockholmer "Judiska Museet" gezeigt worden war: Ein "Leider" muss hier doch angefügt werden.

Zwar ist die – noch bis zum 29. April frei zugängliche - Ausstellung in den Räumlichkeiten des wunderschön restaurierten, ehemaligen Kaufhauses "Goldberger" in der Arany János utca ('blaue' M3 – Arany János utca, gleich hinter dem "Burger King") wieder sowohl vom Gestalterischen als auch Museumspädagogischen her gesehen tatsächlich interessant – allein das Ganze war mir dann doch schwedisch, mit zu wenigen Verweisen auf die ungarische Nachgeschichte, Nachdebatte zu Wallenberg.

Dem hat nun Népszabadság mit der Veröffentlichung der Eröffnungsrede von László Karsai abgeholfen: Einer der wohl bekanntesten Holocaust-Historiker Ungarns rückt hier viele Mythen bezüglich Wallenberg ein wenig zurecht, relativiert dessen Rolle, ohne Wallenberg aber zu denunzieren oder seine Bedeutung zu schmälern.


Antworten

Budapest

A picture from the heydays of liberal Budapest - when a whole (though short) underground line could be built within two years. And M1, the famous "Földalatti", Budapest's yellow line, still works. I have never seen this image of the construction on Andrássy before, so be full of admiration - and I am not telling your where it is from...

The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)

Budapest has – together with St. Petersburg and Vienna – one of the largest tramway networks of the world. The tramway type "UV" – standing for "Új villamos - New tramway" and pictured above – was designed in the early forties and is still a symbol for Hungary's once high-tech railway-carriage industry. With the arrival of the new low-floor-trams in spring 2006 – built by Siemens in Vienna and not too beautiful – this landmark of Budapest will vanish from the cityscape.
György Petri: Imre Nagy

Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts

vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung des Stricks, von der letzten Schmach.

Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,

wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,

als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.

Übersetzt von Hans-Henning Paetzke

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