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Kunstabteilung - Department of the Arts - Part 13
Als weiterer Hinweis zum Thema Literaturvermittlung nun die Initiative des Verlags Kortina, der heuer in der Buchreihe Literaturwunderland Ungarn gleich fünf belletristische Werke auf den Markt brachte.
Kunstabteilung - Department of the Arts
Sturmflut am Balaton
Ein Besuch beim ungarischen Schriftsteller Péter Zilahy
Mit dem Roman «Die letzte Fenstergiraffe» hat der junge ungarische Autor Péter Zilahy eine literarische Geschichtsbetrachtung angestellt, die vor allem im östlichen Europa als Leitfaden zur friedlichen Revolution gelesen wurde. Das Buch wurde mittlerweile in achtzehn Sprachen übersetzt. In Budapest lebt Péter Zilahy mit panoramischem Ausblick.
Budapest ist eine Stadt in Brailleschrift. Am aufgebrochenen Asphalt kann man die Strassen erkennen. Auch die Hóvirág út, die hinaufführt zu Péter Zilahys Haus. Über die Löcher streitet das liberale Stadtparlament mit der rechten ungarischen Regierung. Und so tut erst einmal niemand etwas. Nur die Budapester machen Witze.
Budapest

The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)


Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke
