Science (8)
Patterns of human mobility
Unter dem Titel "Patterns of human mobility" publiziert die Zeitschrift "Nature" eine Studie der Northwestern University Boston, an der auch der siebenbürgisch-ungarische Netzwerkwissenschaftler Albert László Barabási beteiligt war: 100.000 Individuen wurden mithilfe ihrer Mobiltelefone auf ihre Mobilität bzw. auf die Muster ihrer Mobilität untersucht. Ganz klar ist es mir nicht, vor allem habe ich noch nie was von einer Lévy-Verteilung gehört, aber nach Index ist das alles toll.
Ausmusterung
"Feudale Reliquie" könnte man in Ungarn Vieles nennen, in Januar d.J. bezog sich dieses Syntagma indessen auf die Ungarische Akademie der Wissenschaften und zwar in einem Interview mit Béla Darvas, einem Ökotoxikologen, der sich bereits vor mehreren Jahren in Sachen Wissenschaftsfinanzierung zu Wort gemeldet hat und dementsprechend in einem Großteil der einschlägigen Akteuren des Spielfelds auf einmal Feinde begrüßen durfte.
Science - Part 7
Wegen der baldigen Bewerbungsfrist rascher Hinweis auf das neue Studienangebot der Universität Wien "Interdisziplinäre Balkanstudien".
Science - Part 6
...dass hinter jeder grundlegenden Erfindung ein Ungar steckt: Telefon (ja, warum sagt man denn "Hallo" ins Telefon?), Kugelschreiber (heisst bis heute in Frankreich nach ihrem erfinder "Biro"), Helikopter, Batterie, Fernsehen, Atombombe, Computer...
Science - Part 5
Ehrlich gesagt weiß ich ja auch nicht was Nanotechnologie genau ist, aber es klingt hübsch. Miskolc – eine etwas öde Industriestadt im Nordosten Ungarns, in der in Alt-Ungarn der Schnellzug Budapest-Kassa (Koşice) sicher nicht einmal stehen geblieben ist – hat ja schon bei seiner Bewerbung als "Europäische Kulturhauptstadt 2010" ein sehr innovatives Projekt vorgelegt, allein war es halt von Anfang klar, dass – Konzept nebensächlich - die Sozihochburg Pécs diesen Titel erhalten wird.
Science - Part 4
<Kulturanthropologen im Kultiplex
Der Lehrstuhl für Kulturanthropologie der ELTE organisiert vom 21. bis 22. April 2006 im Kultiplex (Kinizsi utca 28) die "Tage der Symbiose".
Das Programm klingt interessant bzw. scheint so eine Art Starparade dieser Disziplin zu sein...
Science - Part 3
Morgan Stanley: Forschungszentrum in Budapest
Laut Népszabadság wird das internationale "Finanzdienstleistungsunternehmen" (ja, ja, so heißen sie jetzt, klingt ja toll, Finanzleistungsunternehmen, muss ich mir merken, damit ich mich nicht verplappere und was von wegen Finanzkapital sage) Morgan Stanley seine mitteleuropäische Serviceleistungen (aha!) einerseits und seine Forschungszentrale zum Modellieren seiner Aktiengeschäftstransaktionen nach Budapest verlegen: Das heißt Jobs für ca. einhundert MathematikerInnen.
Grund für die Verlegung war das hohe mathematische Ausbildungsniveau in Ungarn: zwei Prozent aller Beiträge in mathematischen Fachzeitschriften stammen von UngarInnen, das ist dreizehnmal soviel wie ihnen bevölkerungsmäßig "zustünde". Das Wirtschaftsministerium, das diese Investition fördert, erhofft sich in erster Linie die Rückkehr einiger ins Ausland abgedrifteter Spitzenfachleute nach Ungarn.
Science - Part 2
Konferenz in memoriam des Historikers István György Tóth (1956-2005): 4. März 2006, Central European University, u.a. mit Gábor Klaniczay, Karl Vocelka
Budapest
The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)
Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke