History - and what goes with it - Part 2
[ History - and what goes with it ]
Endlich: "Sisi", Teil 4 und 5Pünktlich zum 1. Mai (ihr feiert den "Tag der Arbeit", haha, wir feiern die, die Euch niederkartätscht haben) bringt der ORF – dessen ORF2 über Satellit auch in Budapest empfangbar ist – seinen Zweiteiler zu Aufstieg und Fall von Kronprinz Rudolf. Ganz neue Habsburgernostalgie wird hier gefeiert. Basismessage: Wenn's der Rudolf gemacht hätte und nicht der blöde (und blade) FJ (der aber auch nur unter der Knute des bösen, bösen Grafen Taaffe stand), dann bräuchten wie jetzt keine EU, sondern wären selber eine große, schöne Union. Sogar Sisi ist jetzt böse. Allein Rudolf geht - wie dereinst Matthias Corvinus - unters Volk, will Reformen, verliebt sich – natürlich tragisch – in eine jüdische Bäckerstochter.
Dazwischen schwenkt die Steady-Cam (ich krieg von der schon das Kotzen), vierzehnmal über die deutsche Kaiserkrone, weil das Team die 1804 geschaffene österreichische mit ersterer verwechselt (oder diese gar nicht kennt).
Witzig ist wirklich, dass viele Anspielungen in dem Schmachtfetzen nur dann verständlich sind, wenn man "Sisi 1-3" kennt – dass die böse Erzeherzogin Sophie Sisi den kleinen Rudolf weggenommen hat, dass die Ungarn angeblich 1888 (! – in der Zeit des besten Ausgleichs) Rudolf die Krone angeboten haben usw.: also eigentlich nur die längst ersehnten Teile 4 und 5 des Antel-Films sind.
Teil 2 – 1. Mai ORF 2 - auf jeden Fall interessant für das Geschichtsbild Österreichs unter Lindner-ORF. Ja, und sollte der Film in ein ungarisches Programm kommen – worauf man einen .... kann – ein Titelvorschlag: "Túró Rudi".
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Budapest

The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)


Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke

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