Wahlen 2006 - Part 18
[ Wahlen 2006 ]
Drei Massenveranstaltungen in Budapest am WochenendeBudapest hat drei große Massenveranstaltungen hinter sich – und eine war demagogischer als die andere: Zuerst präsentierten die Budapester Verkehrsbetriebe am Moszkva tér Samstag Mittag die neue Straßenbahn für den Großen Ring, natürlich war alles politikfrei, doch die Anwesenheit von Bürgermeister Demszky und dem Verkehrsminister machten klar, wem Budapest diese neue Investition zu verdanken ist...
Danach folgte Ferenc Gyurcsány mit seiner Schutz- und Trutzveranstaltung für die Republik auf der Andrássy út: Hier kam alles vorbei, die Nation, das Volk, die Republik und zu allerletzt auch noch der liebe Gott, aber insgesamt war's fad.
Heute Sonntag folgte schließlich Viktor Orbán am Kossuth tér. Eine Rede von der man einerseits die Gänsehaut ("Wir sind alle Ungarn", Auslandskapital böse, ungarisches gut, die Zigeuner sollen arbeiten, dann werden wir ihnen natürlich helfen, ohne Christentum kein ungarisches Herz, die Welt mit ungarischem Auge betrachten, mit ungarischem Herzen fühlen...; ach ja und "Ungarn erwache!") kriegt, andererseits: Genügt es fünfzehn Jahre nach der Wende, das Gespenst einer kommunistischen Machtübernahme an die Wand zu malen – als wären in den vergangenen vier Jahren die Werte von 1956, die grundlegenden Freiheitsrechte usw. wirklich gefährdet gewesen?
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Budapest
The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)
Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke
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