Wahlen 2006 - Part 21
[ Wahlen 2006 ]
[budapest]s Schweigen zu den Wahlen......hat nichts mit den Wahlen selbst zu tun – es bleibt spannend. Unheimlich. Diese ganze FIDESZ zeigt ihr wahres Gesicht, gestern haben sie Ákos Péter Bod als Ministerpräsident vorgeschlagen – jemanden, der das diametrale Gegenteil des Parteiprogramms vertritt.
Wir nehmen aber an, dass jede/r, den/die es tatsächlich interessiert eh alles verfolgt und nicht besonders heiß ist auf unsere Kommentare. Der blogger hier ist ja ab ovo pessimistisch, aber er hofft, muss aber sagen, dass es halt leider so ist, dass selbst wenn OV (deutsch: VO) "seinen" Leuten das Götz-Zitat entgegenschleudern würde, sie ihn trotzdem – oder eben deshalb – wählen würden. So ist das nun mal. Deshalb auch der Pessimismus.
Und die Sozial-Liberalen werden entweder gar nichts machen (also keine Reformen – eine Tragödie) oder welche machen (das heißt wieder für große Teile der ungarischen Gesellschaft eine Tragödie). Und daneben tobt der Pöbel. Einen ganzen Sommer lang.
OK, die optimale Variante (unter diesen Bedingungen): Es erwischt die ungarische Haiderei, eine "normale" konservative Partei entsteht, darüber hinaus spalten sich die sozialistischen Ex-Kommunisten in eine Linkspartei und in eine sozialdemokratisch-gemäßigte, die SZDSZ bleibt was sie ist ("Schlafe ein und fang die Träume", natürlich nur die privaten...), und – ja hoppala – es entsteht eine äußerst starke radikale Rechte. Und dann wache ich auf der U-Bahnlinie 4 auf dem Weg von meiner Arbeit in meine Budapester Wohnung, die mit Digi-Tv ausgestattet ist, auf...
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Budapest
The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)
Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke
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