2006-12-11
Film | Cinema - Part 15
Menschen kennen bedeutet noch wenig, das Wesentliche ist, in menschliche Beziehungen hineinzuschauen. Auch diese heucheln, verstellen, verschließen sich bis zur Undurchdringlichkeit. Und du kennst auch den einzelnen erst ganz, wenn du ihn in seinen vielfältigen Beziehungen zu sehen vermagst.
Arthur Schnitzler ging nicht nur gern und oft ins Kino (er sah wohl an die 1.500 Filme zwischen ca. 1904 und 1931), er sprach auch darüber, hatte Theoretisches dazu zu sagen, stellte Ansprüche; Eigenes schrieb er um, entwarf Drehbücher, griff in die Filmarbeit ein. In seinen Romanen, Novellen, Erzählungen, Aphorismen, den Briefen und Tagebüchern finden ununterbrochen Übergänge statt, kulturelle Passagen
von der literarischen Vorstellungswelt zur Welt der bewegten Bilder. Schnitzler sehen, Schnitzler lesen geht in eins - und ist ohne Übertreibung hochaktuell. Die Autorinnen, die Autoren
von
T. Ballhausen/B. Eichinger/K. Moser/F. Stern (Hg.): Die Tatsachen der Seele. Arthur Schnitzler und der Film. Wien: Filmarchiv Austria 2006, 360 pp.
[ISBN 10 3-902531-13-4 bzw. 13 978-3-902531-13-1]
ziehen denn auch keine abschließende kulturelle Bilanz: Ihre Auseinandersetzungen mit den unterschiedlichsten Kino- und Fernsehästhetiken, ihre
Forschungen in Sachen Arthur Schnitzler und der Film sind Zwischenschritte auf dem Wegins Freie und in Das weite Land unserer Moderne.
Literatur | -e - Part 45
Im März 2006 verstarb in Krakau 84-jährig Stanisław Lem. Der Klassiker der Science-Ficion ("Sterntagebücher", "Solaris", "Robotermärchen" etc.) war auch Philosoph und Zukunftsvisionär, hat gewichtige theoretische Abhandlungen und Essays zu Kybernetik, Literaturtheorie und Futurologie geschrieben. Drei Autoren (Knapp, Köhlmeier, Resetarits) mit unterschiedlichen Zugängen zu Kunst und Literatur diskutieren am 13. 12.2006 (19.00 Uhr; Hauptbücherei am Gürtel, Urban-Loritzplatz 2a, 1070 Wien) über das Werk Lems.
Stellen | Job Postings - Part 49
Leiterin/Leiters der Osteuropaabteilung an der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer KulturbesitzDie Staatsbibliothek zu Berlin als Einrichtung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist Deutschlands größte wissenschaftliche Bibliothek mit universalen historischen und aktuellen Sammlungen und breit gefächerten Dienstleistungen in zwei Häusern. Sie verfügt über einen Gesamtbestand an Osteuropaliteratur von mehr als einer Mio. Bände bei einem jährlichen Zuwachs von ca. 10.000 Bänden. 4.000 Zeitschriften werden laufend bezogen.
(Bibliotheksdirektorin/Bibliotheksdirektor der Besoldungsgruppe &sbquo5 BBesO, Kennziffer SBB 10-2006)
Senior Editor

(Weitere Informationen hier)

[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]

