Vortrag: Weiblicher Wahnsinn
posted by ush on 2010/03/13 15:08
[ Vortrag | Lecture ]
Olivia Gruber Florek, M.A. Rutgers University: Wahnsinn und Weiblichkeit: Empress Elisabeth, Clinical Psychiatry, and Female PortraitureOrt: Lesesaal des Josephinum, (Währinger Straße 25, A-1090 Wien)
Zeit: 15. März 2010, 16.00 c.t.
Kontakt: sammlungen@meduniwien.ac.at
++43/ 1/ 40160/ 26000
Das 1883 von Anton Romako gemalte Porträt der Kaiserin Elisabeth bietet einen besonderen Blick auf die berühmte Schönheit. Neben ihrem knöchellangem Haar und der unglaublich schmalen Taille, betonte Romako Elisabeths "nervöse" Persönlichkeit. Mit gekräuselten Lippen und feuchten Händen scheint Elisabeth wie das Leitbild der "nervösen" Weiblichkeit, die zwanzig Jahre später von Künstlern der Sezession, wie Gustav Klimt, zelebriert wurde. Das Porträt steht als Prüfstein für das erwachende Interesse an Geisteskrankheiten, die das kulturelle Bewusstsein der Jahrhundertwende beschäftigte. Die Kunstgeschichte, einschließlich der gegenwärtigen Ausstellung Madness and Modernity: Kunst und Wahn in Wien um 1900, konzentriert sich gewöhnlich auf diese Erscheinung im 20. Jahrhundert. Ich interessiere mich jedoch vielmehr für dessen Ursprünge in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Romakos Porträt von Elisabeth als schöne, nervöse Frau wird als Fallstudie, für eine Darstellung von Weiblichkeit benutzt, die auch die Sezessionisten behandelten. Es wird außerdem die Rolle, der visuellen Kultur in der Entwicklung der klinischen Psychologie im 19. Jahrhundert und der Zusammenhang zwischen der künstlerischen Arbeit von Romako und Klimt und der visuellen Kultur der Geisteskrankheit untersucht.
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