2006-05-01
Urban Life - Part 12
Die jüngst prämiierten Entwürfe für den Architekturideenwettbewerb "Budapest szive" können nun auf Építészfórum betrachtet werden.
Dafür, dass es in der Ausschreibung keinerlei Einschränkung gab, sind alle Vorschläge erstaunlich langweilig: bisschen Verkehrsberuhigung (meistens durch den Wahnsinn der Untertunnelung der Kossuth-Lajos/Rákóczi-Achse bis Blaha-Lujza-tér erreicht), bisschen Bäume, Renaissance der Tramway, aber kein spektakuläres neues "landmark" (Hochhaus, Fußgängerbrücke über die Donau).
Fünfzehn Jahre von Demszkys neoliberaler Fadesse scheinen sich nun auch in den Köpfen einer jungen Stadtplanergarde endlich festgemacht zu haben... Gratulation.
History - and what goes with it - Part 2
Pünktlich zum 1. Mai (ihr feiert den "Tag der Arbeit", haha, wir feiern die, die Euch niederkartätscht haben) bringt der ORF – dessen ORF2 über Satellit auch in Budapest empfangbar ist – seinen Zweiteiler zu Aufstieg und Fall von Kronprinz Rudolf. Ganz neue Habsburgernostalgie wird hier gefeiert.
Wahlen 2006 - Part 25
Nun sind sie denn geschlagen, die ungarischen Wahlen (wie meine Festplatte): Mit einem doch überraschend klaren Sieg der Regierungskoalition, wenn auch nur mandatsmäßig nicht stimmenmäßig, denn da hält sich rechts und links letztlich die Waage.
Budapest

The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)


Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke
