Medizinhistorischer Vortrag Wien

posted by Katalin Teller on 2010/01/20 23:22

[ Vortrag | Lecture ]

Die Sammlungen der Medizinischen Universität Wien laden zum Vortrag Der Salon Zuckerkandl - Ein peripherer/zentraler Wissensraum im Wien des Fin-de-siècle!? von Markus Oppenauer ein. Ort: Lesesaal des Josephinum (Währinger Straße 25, A-1090 Wien),
Zeit: 25. Jänner 2010, 16.00 c.t.

Die Historiografie zu den Wiener Salons des Fin-de-Siecle hat sich bisher kaum mit wissenschaftsgeschichtlichen Fragestellungen auseinandergesetzt. Erst rezente Studien thematisieren das Potential bezüglich wissenschaftlicher und kultureller Innovationen, das eben diesen „/kreativen Milieus/“ (vgl. Janik Allan) eigen war. Diese Diplomarbeit stellt daher den Versuch dar, anhand einer Fallstudie zum Salon Zuckerkandl, die Entwicklungen innerhalb des Kultur- und Wissenschaftsbereichs sowie deren Auswirkungen auf die „Öffentlichkeit“ zu beleuchten und somit den geschichtswissenschaftlichen Diskurs zu diesem Themenkomplex um einen weiteren interessanten Aspekt zu ergänzen. Der Salon der Bertha Zuckerkandl bietet in dieser Hinsicht ein ziemlich aussichtsreiches Fallbeispiel, da der Familien- beziehungsweise Bekanntenkreis etliche einflussreiche Wissenschafter, den Universitätsprofessor und Anatom Emil Zuckerkandl sowie den Physiker und Philosoph Ernst Mach um nur zwei zu nennen, und Künstler, wie zum Beispiel Gustav Klimt, umfasste. Hierbei wird vor allem zu untersuchen sein, wie sich der Austausch von wissenschaftlichen und kulturellen Methoden und Praktiken innerhalb dieses Zirkels darstellte. Im Zuge dessen sollen interessante Querbezüge bzw. Impulse zwischen der(n) Wissenschaft(en) und der(n) Künsten (Stichwort Mäzenatentum) innerhalb dieser Salongesellschaft sowie mögliche Auswirkungen auf deren Öffentlichkeit(en) und vice versa ausgelotet und analysiert werden. Eine weitere wesentliche Rolle kommt auch der Beschäftigung mit der Wiener Volkshochschulbewegung bei, deren Trägerschaft sich zum Teil aus diesem Intellektuellenzirkel rekrutierte.

Die Diplomarbeit versteht sich deshalb nicht nur als Untersuchung zu einem bestimmten Aspekt der Wiener - Moderne - Forschung, sondern sie möchte auch einen Beitrag zur Wissenschafts- und Medizingeschichte Wiens, die bis vor kurzem noch sehr isoliert behandelt wurde, liefern. Darüber hinaus soll die Thematisierung der „Grenzverschiebungen“ zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit im Wien um 1900, abseits der von einigen Pionieren der Wiener- Moderne- Forschung vertretenen These der Isolierung der Wissenschafter und Künstler, vor allem für die Vielschichtigkeit des Verhältnisses „Wissenschaft- Politik- Öffentlichkeit“ in der Wiener Moderne sensibilisieren und hiermit auch zu einem umfassenderen Verständnis beitragen.

Markus Oppenauer studiert Geschichte mit Spezialisierung in Wissenschafts- und Kulturgeschichte an der Universität Wien. Seit 2009 ist er Mitarbeiter an den Sammlungen der Medizinischen Universität Wien und hierbei in verschiedenen wissenschaftlichen Projekten tätig.

Kontakt: sammlungen@meduniwien.ac.at, ++43/ 1/ 40160/ 26000.


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