1956 remembered - Part 12
[ 1956 remembered ]
Gyula Pauer plant Performance
Der Aktionskünstler Gyula Pauer plant für den 23. Oktober in der Dorottya Galerie eine Art Gegendenkmal zum offiziellen 56-Monument zu errichten bzw. zu installieren, das ja anstelle der ehemaligen Aufmarschtribüne am Dózsa-György-út gerade gebaut wird. Bei Pauer werden auf insgesamt 16 Stelen die erst jüngst entdeckten Aufnahmen des Amateurfotografen Zoltán Gazsi von den Kämpfen 1956 affichiert und von ihm übermalt werden.
Wie Népszabdaság Népszabdaság schreibt, wird der Künstler mit den "zu Gemälden umfunktionierten Bildern die dokumentarischen Züge dieser bewahren, aber dennoch eine ganz andere Stimmung erzeugen als die den Moment aufnehmenden Fotos. Pseudo bedeutet (auch) hier: der Marmor ist Installation, nicht echt."
Die Fotos, die Gazsi gemeinsam mit seiner Fau aufnahm – die ihn beim Exponieren immer "verdeckte" – wurden jahrelang im Wäschekasten aufbewahrt und sind erst jetzt aufgetaucht. Pauer wird auf diese Fotos seine eigenen Erlebnisse dieser Tage aufmalen.
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Budapest
The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)
Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke
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