Kunstabteilung - Department of the Arts - Part 4
[ Kunstabteilung - Department of the Arts ]
Café New York wiedereröffnet
Das edle "Café New York" wird dieser Tage wiedereröffnet. Das alte Literatencafé befindet sich im sog. "Palast New York" am Erzsébet-Ring. Der Palast wurde am Ende des 19. Jahrhunderts von Alajos Hauszmann entworfen und wurde schnell zum wichtigsten Treffpunkt der ungarischen Literaturszene. Unter den Stalinisten in ein Lager umfunktioniert, eröffnete es 1954 ("Neuer Kurs" – Imre Nagy) unter dem Namen "Café Hungária" wieder seine Pforten. Vor mehr als fünf Jahren geschlossen, erwarb schließlich – nach langen Privatisierungstauziehen - die italienische Boscolo-Hotelgruppe den Bau und revitalisierte das Gebäude unter den strengen Auflagen des ungarischen Denkmalamtes: Von außen betrachtet ist das Kaffeehaus eine Gründerzeitkitschparade, dürfte aber zu einem Tourismusmagneten werden.
< previous Posting next >
<< previous Topic next >>
Budapest
The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)
Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke
Antworten
Das edle "Café New York" wird dieser Tage wiedereröffnet. Das alte Literatencafé befindet sich im sog. "Palast New York" am Erzsébet-Ring. Der Palast wurde am Ende des 19. Jahrhunderts von Alajos Hauszmann entworfen und wurde schnell zum wichtigsten Treffpunkt der ungarischen Literaturszene. Unter den Stalinisten in ein Lager umfunktioniert, eröffnete es 1954 ("Neuer Kurs" – Imre Nagy) unter dem Namen "Café Hungária" wieder seine Pforten. Vor mehr als fünf Jahren geschlossen, erwarb schließlich – nach langen Privatisierungstauziehen - die italienische Boscolo-Hotelgruppe den Bau und revitalisierte das Gebäude unter den strengen Auflagen des ungarischen Denkmalamtes: Von außen betrachtet ist das Kaffeehaus eine Gründerzeitkitschparade, dürfte aber zu einem Tourismusmagneten werden.
Und wirklich gibt es an den Renovierungsarbeiten selbst wenig zu mäkeln. Allein: Dass die attraktiven Fensterfronten zum Ring hin mit Stellagen zwecks Offerierung sauteurer Handtaschen und ähnlicher Derivate der Bourgeoisie vollgeräumt wurden - und überdies die Stühle, Bänke wie Tische viel zu weit auseinander stehen; die Preise einen starken Zug zum Realitätsverlust verraten -, dass bestätigt leider bereits für sich die Annahme von Béla Rásky.