Alter(n)
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Das kulturwissenschaftliche Jahrbuch Moderne versteht sich als Publikationsorgan interdisziplinärer Forschungsarbeiten zu Phänomenen der akzelerierten Modernisierung und ihrer gesellschaftlichen bzw. kulturellen Auswirkungen. Grundlegende Koordinaten bilden die Moderne sowie der zentraleuropäische Raum, ein besonderes Gewicht kommt den Phänomenen der Globalisierung und ihren Folgen (Transnationalität, Multikulturalität, Disloziertheit etc.) zu.Für den Jahrgang 6 (2010), der von Helga Mitterbauer und Katharina Scherke herausgegeben wird, ruft das Jb. für die Einreichung zum Thema Alter(n) auf.
Diskurse der Überalterung der Gesellschaft („Methusalemgesellschaft“) prägen derzeit die modernen, im so genannten zweiten demografischen Übergang befindlichen Gesellschaften. Diesen häufig an einem Defizitmodell des Alters orientierten Diskursen stehen jene gegenüber, die unter dem Schlagwort der „neuen Alten“ die sozio-politischen Gestaltungs- und Partizipationsmöglichkeiten betagter Menschen angesichts ihres steigenden Bevölkerungsanteils betonen.
Kulturwissenschaftlichen Ansätzen kommt in diesem Diskursgeflecht u.a. die Aufgabe zu, einer Essenzialisierung des Alters entgegenzuwirken und dabei auch selbstreflektiv die Implikationen und Grenzen einer konstruktivistischen Perspektive auf das „Alter“ zu beleuchten.
Für das Jahrbuch 2010 erwünscht sind Beiträge, die sich aus kulturwissenschaftlicher Perspektive kritisch mit Konzepten des „Alters“ und des „Alterns“ auseinandersetzen, wobei eine mögliche Berei-cherung der Debatte durch kulturwissenschaftliche Theorien und Konzepte (etwa diskursanalytische Ansätze oder Theorien der Performanz) ausgelotet werden soll. Die Arbeiten können sich unter ande-rem auf folgende Themenbereiche beziehen: Nachzeichnung verschiedener Altersstereotype in ihrer Genese und Wirksamkeit für aktuelle Diskurse, hegemoniale Auseinandersetzungen und Differenzsetzungen im Hinblick auf Hochbetagte, Reflexionen von Darstellungen des Alters in Literatur, Kunst, Medien etc. Besondere Relevanz kommt dabei den Spannungsfeldern „Körper und Alter“ sowie „Alter und Geschlecht“ zu. Intersektionale Ansätze sind willkommen.
Zusätzlich zu diesem Schwerpunkt kommen Diskussionsbeiträge, Forschungsberichte und Aufsätze in Frage, die sich aus kulturwissenschaftlicher Perspektive theoretisch und empirisch mit den Phänomenen „Moderne“ und/oder „Zentraleuropa“ auseinandersetzen.
Erbeten werden Vorschläge für:
- Aufsätze im Umfang von ca. 15 Druckseiten (30.000 Zeichen) sowohl zum Themenschwerpunkt als auch zu anderen Bereichen der Moderneforschung
- Forschungsberichte im Umfang von ca. 6 Druckseiten (10.000 Zeichen), in denen aktuelle Forschungsprojekte auf diesen Gebieten vorgestellt bzw. -ergebnisse mitgeteilt werden
- Rezensionen (max. 3000 Zeichen) über aktuelle Neuerscheinungen (2009–2010)
Da das Jahrbuch ein Peer-Review-Organ ist, sind die Beiträge bis spätestens 15. Juli 2010 abzuliefern.
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