magia posthuma
[ Konferenz | Conference ]
Die nächste Konferenz, die Kk.rev in Kooperation mit dem Inst. für osteruopäische Geschichte und der Thyssen-Stiftung veranstaltet, rückt näher: Vampirismus und magia posthuma im Diskurs der Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert, 2.-4. Juli 2009.
Der Glaube an Vampire stellt angesichts des Interesses von Bürokratie, Ärzten und Intellektuellen und unter Berücksichtung von Exhumierungspraktiken und der lokalen Gerichtsbarkeit eine historisch verbürgte Tatsache dar. Der Vampir als Widergänger und als Blutsauger bildet eine klassische Schwellenfigur, in der sich eine Reihe von Diskursen überkreuzen, ohne ihn doch ganz für sich vereinnahmen zu können.
Die Konferenz will sich dem Vampirglauben im Wandel seiner Erscheinungsformen und seiner historischen Verwandtschaften nähern. Abgesehen von den vampirischen Vorkommnissen in der Habsburger Monarchie interessieren die Implikationen der Aktenlegung und Aktenlage sowie ihre Präsentation und Auslegung zum heutigen Zeitpunkt: Aufzeichnung, Beschreibung und Archivierung stehen für ein Verständnis der "Geister"bannung, des genannten Wandels von Glauben in Wissen, das abrufbereit abgelegt wird.
Vorläufiges Programm:
Donnerstag, 02.07.2009
18:00 Eröffnung / Christoph Augustynowicz, Ursula Reber
18.30 Niels K. Petersen: Magia Posthuma: Eine Weblog-Annährung an die Geschichte der zentral- und osteuropäischen Vampirfälle des 18. Jahrhunderts
Chair: Ursula Reber
Freitag, 03.07.2009
9:30 Hagen Schaub (Wien): Knochen und Bestattungsriten. Die Bedeutung archäologischer Funde zum Wiedergänger- bzw. Vampirglauben
10:00 Hans Richard Brittnacher (Berlin): Blutmagie
10:30 Diskussion
Chair: Christoph Augustynowicz
11:00 Pause
11:30 Karin Barton (Toronto/Waterloo): Der Habsburger Floh: Zur Kultur- und Literaturgeschichte eines vampirischen Insekts
12:00 Christa Tuczay (Wien): Alb – Buhlteufel – Vampir und die Geschlechter- und Traumtheorien des 19. Jahrhunderts
12:30 Diskussion
Chair: Clemens Ruthner
13:00 Mittagspause
14:30 Thede Kahl (Wien): Bewahrung und Verdrängung von Vampirgeschichten in Nordgriechenland und Südalbanien
15:00 Peter Mario Kreuter (Regensburg): Er steht sogar im MERIAN. Oder: Über die Karriere vampiresken Verwaltungsschriftguts des 18. Jahrhunderts aus dem Hofkammerarchiv
15:30 Diskussion
Chair: Ursula Reber
16:00 Pause
16:30 Clemens Ruthner (Dublin): Untotes Wachsen im Textgrab: Zur narrativen Konstitution des Vampirmythos in frühen Texten des Korpus
17:00 Christoph Augustynowicz (Wien): Von Messbechern, Klöstern und Waisenhäusern oder Vampire, Galizien und langes 19. Jahrhundert
17:30 Diskussion
Chair: Marco Frenschkowski
Samstag, 04.07.2009
9:00 Thomas M. Bohn (München): Das Gespenst von Lublau. Michael Kaspareks Verwandlung vom Wiedergänger zum Blutsauger
9:30 Ursula Reber (Wien): Virus und Vektor: Seitenblicke in die Angelologie
10:00 Diskussion
Chair: Christa Tuczay
10:30 Pause
11:00 Marco Frenschkowski (Münster): Die Ambivalenzen der Unverweslichkeit
11:30 Christian Reiter (Wien): Der Vampyr-Aberglaube und die Militärärzte
12:00 Diskussion
Chair: Thomas M. Bohn
12:30 Mittagspause
14:00 Bernhard Unterholzner (München): Vampire im Habsburgerreich - Schlagzeilen in Preußen. Aufklärung und Aberglaube in öffentlichen Debatten des 18. Jahrhunderts.
14:30 Vlado Vlacic (München): Imagining the Vampire? – Militärberichte und Vampirmythos
15:00 Sigrid Janisch (Wien): Was ist ein Vampir im Habsburger Reich des 18./19. Jahrhunderts? – Ein Vergleich anhand von Enzyklopädien
15:30 Diskussion (und Schlussdiskussion)
Chair: Hans Richard Brittnacher
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