[ Diskussion ]

Im Rahmen der internationalen Wanderausstellung "Polens Erbe – Eine Republik vieler Kulturen" findet am 18. 2. 2009 in Wien eine Diskussion zum Thema: "Die polnisch-litauische Republik. Eine europäische Großmacht?" statt.

Drei Historiker aus drei Ländern, Prof. Christoph Augustynowicz (Universität Wien), Prof. Bogusław Dybaś (Wissenschaftliches Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Wien) und Dr. Rimvydas Petrauskas (Universität Vilnius) gehen im Polnischen Institut der Frage nach, warum Polen-Litauen nach nur fünf Herrschergenerationen wieder von der Landkarte verschwand.

Mittwoch, 18.02.2009, 19.00 Uhr
Ort: Polnisches Institut Wien, Am Gestade 7, 1010 Wien

Im 16. und 17. Jahrhundert stellte das Reich Polen-Litauen das größte Imperium Europas dar. Rund 220 Jahre lang (1572-1795) herrschte in dem Vielvölkerstaat östlich der Oder eine einzigartige Toleranz und Harmonie, wie es sie sonst kaum im damaligen Europa gab: Katholiken, Protestanten, Orthodoxe, Muslime und Juden lebten ohne nennenswerte Konflikte zusammen. In der "polnisch-litauischen Republik beider Nationen" gab es Dutzende Nationalitäten: Neben Polen und Litauern bestand die Bevölkerung u.a. aus Deutschen, Weißrussen, Ukrainern, Türken, Armeniern, Franzosen und Italienern.

Polen-Litauen hatte durch zahlreiche Expansionen immer mehr Länder dazu gewonnen, doch mit der zunehmenden Größe kamen auch schwerwiegende Probleme. Experten sind sich uneins, ob es in erster Linie die Auseinandersetzungen mit Russland und Schweden waren oder auch die innenpolitischen Schwierigkeiten der einzigartigen Adelsrepublik, die zu dem Niedergang des Großreiches führten.