Monstren
[ Festival ]
Das forum junge wissenschaft dresden widmet sich vom 20. bis 22. November 2008 dem Monster und seinen diskursiven Implikationen. Im Vordergrund steht dabei der schreckliche Aspekt des Monsters und des Monströsen sowie sein Konnex zur Vergangenheit. Das Spektrum reicht von monströsen Konzepten über Medienanalysen bis zu einer Näherung an "monströses Erzählen". Hier folgt das Programm:
Monster erregen Schrecken. Sie sind schrecklich. Aber sie üben von je her auch eine Faszination auf den Menschen aus. Woraus genau speist sich aber diese schreckliche Faszination und faszinierende Schrecklichkeit in der Vergangenheit und Gegenwart? Wie realisiert sich das Monster in der Gesellschaft – oder außerhalb derselben? Welches sind die spezifischen Strategien, in denen das Monster zum Einsatz von Selbst- und Weltdeutungen
wird? Gibt es überhaupt noch Monster, oder sind sie möglicherweise mit Aufklärung, Rationalisierung und Verwissenschaftlichung des Lebens aus eben diesem verschwunden? Wenn ja, wo findet man das oder die Monster, zumal heutzutage; wo wäre ihr spezifischer Ort?
Es sind solche und ähnliche Fragen, die das forum junge wissenschaft thematisieren will. Das Monster, so die allgemeine Überlegung, ist immer eine Grenzfigur. Als eine solche, in der sich das Eigene und das Andere überschneiden oder trennen, stellt das Monster eine Möglichkeit dar, Bestimmungen des Selbst vorzunehmen: So wäre das Monster ein Medium der Fest-Stellung von Gegen-, Eigen- und Zerrbildern des Menschen.
Es geht um ...
... ein kleines Festival, bei dem das Denken im Vordergrund steht und Spaß machen soll.
... eine Veranstaltung, die das Potenzial junger Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften aufzeigen will.
... Vorträge, die aktuelle Forschungen der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften präsentieren.
... ein interdisziplinäres Symposium.
Und wir bieten eine Bar, Film, Konzert und Party, damit das Denken nicht zu trocken wird.
Eingeladen sind alle ...
... die mal wieder etwas für den Kopf tun wollen.
... die erfahren wollen, was junge Geistes-, Sozial und KunlturwissenschaftlerInnen heute zu sagen haben.
... die ganz gezielt zu einzelnen Vorträgen kommen wollen, weil das Thema interessiert.
... die mitfeiern wollen.
Donnerstag, 20.11.2008
19.00 Uhr Eröffnung
19.30 Uhr Markus Brunner (Zürich/ Hannover): Monströse Zukunftsvisionen – Die Cyborg-Experimente des Technokünstlers Stelarc
20.30 Uhr Lukas Germann (Basel): Vom Fantastischen zu einem Naturalismus der Gewalt.
Das Monströse im Film seit den 1960er Jahren
21.30 Uhr Rosa Costa (Wien): Wunderzeichen, Sensation und Forschungsobjekt – Betrachtungsweisen des Monsters in der Vormoderne
danach Kleine Eröffnungslounge im Veranstaltungskeller
Freitag, 21.11.2008
19.00 Uhr Constanze Geisthardt (Zürich): Monströses Erzählen
20.00 Uhr Maximilian Schochow (Leipzig): Aus Monstern Bürger machen: chirurgische Interventionen an hermaphroditischen Körpern
21.00 Uhr Heike Thienenkamp (Bielefeld): Patricia Piccinini: Vertraute Monster
danach Film: Freaks (Tod Browning, USA 1932)
Samstag, 22.11.2008
18.30 Uhr Sarah Dellmann (Frankfurt/M.): Monster vor und auf der Leinwand: Fünf Blicke aus dem Kino auf Tod Brownings Freaks
19.30 Uhr Iris Mendel (Wien) / Nora Ruck (Wien): Die Schöne und das Biest. "Rasse", Klasse, Geschlecht und andere Monstrositäten der Moderne
20.30 Uhr Simone Schultz-Balluff (Bochum): Männer, Macht und Monster. Zum Wechselspiel dreier Grundkonstituenten mittelalterlicher Erzählungen
21.30 Uhr Leila Werthschulte (München) / Seila Selimovic (Boston): Böses Monster, gutes Monster. Die Ambivalenz der Ungeheuer vom Mittelalter bis zur Popkultur
danach Konzert/Abschlussparty mit polar60 in der Motorenhalle
Ort: Motorenhalle. Projektzentrum für zeitgenössische Kunst. Wachsbleichstr. 4, 01067 Dresden
Veranstalter: Oliver Geisler, geisler@forumjungewissenschaft.de
riesa efau. Kunst- und Kulturverein
Adlergasse 14
01067 Dresden
Tel. 0351.86602-11
Fax 0351.86602-12
verein@riesa-efau.de
http://webseite.riesa-efau.de
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