Zur habsburgischen Literaturgeschichte
[ Vortrag | Lecture ]
Am Mittwoch, dem 5. März 2008, findet ein interessanter Vortrag am Institut für Geschichte statt. Michael WÖGERBAUER (Prag/Wien) spricht zum Thema: "Vernakularisierung -
ein alternatives Konzept zur Beschreibung habsburgischer Literaturgeschichte(n)?"
Ort: Institut für Geschichte, HS 45, Dr. Karl Lueger Ring 1, 1010 Wien
Zeit: Mittwoch, 5. März 2008, 18.00 c.t. - 20.00 Uhr
Ein Fach "Neuere Habsburgische Literaturgeschichte" wird an keiner Universität unterrichtet. Stattdessen wurde ab dem 19. Jahrhundert für Mitteleuropa eine Vielzahl isolationistischer nationalsprachlicher Literaturgeschichten geschrieben: In vielen Fällen als isoliertes "nationales (Wieder)Erwachen" oder - im Falle der deutschsprachigen Literatur - als integriertes Großkonzept einer deutschen Nationalliteratur. Vor allem am Beispiel Böhmen soll im Vortrag der Möglichkeit nachgegangen werden, in Umkehrung dieser teleologischen Narrative eine evolutionäre Ausdifferenzierung vernakularer Hochkulturen im 18. Jahrhundert zu konzipieren. Als Grundlage dient die theoretische und praktische Umorientierung auf das Vernakulare (Volkstümlichen, Einheimischen) als Medium und Stoff dessen, was als "Hochkultur" gelten konnte.
Zur Person: Mag. Dr. Michael Wögerbauer studierte Germanistik und Philosophie in Salzburg und Wien, und war danach als Universitätslektor in Pilsen, Prag und Paris. Derzeit ist er an der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik tätig. Seine Dissertation zur "Ausdifferenzierung des Sozialsystems Literatur in Prag 1760-1820" soll 2008 in Wiesbaden erscheinen.
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