Bulgarien im Blick. 1956 - 2006

posted by Hana Blahova on 2007/12/16 21:11

Wer sich ein Bild von Bulgarien machen will, dem bietet die Galerie auf der Pawlatsche , Verein zur Förderung von Dokumentarfotografie und Wissenschaft, am Institut für Slawistik der Universität Wien die Möglichkeit in das Land einzutauchen. Bis zum 20. Jänner 2008 können dort Arbeiten zweier Fotografen, Erich Rinka (1902-1983) und Jürgen Matschie ( * 1953), bewundert werden.

Öffnungszeiten: Mo - Frei 8 - 19 Uhr (außer Ferien)

Ort: AAKH, Spitalgasse 2-4/Hof 3 gegenüber dem Narrenturm, c/o Institut f., Slawistik, 1090 Wien

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Sorbischen Institut Bautzen/Budyšin erarbeitet.

Erich Rinka (1902-1983), gehörte zu den wichtigsten Protagonisten der Arbeiterfotografie in Deutschland. Ab dem Jahr 1954 bereiste er mehrmals das Balkanland Bulgarien, um für ein Buch zu fotografieren. Er erlebte ein Land im Aufbruch, eine junge Volksrepublik, verwurzelt in Jahrhunderte alten Traditionen auf dem Weg zum sozialistischen Industriestaat. In dem noch landwirtschaftlich geprägten Land mit vielen verschiedenen Nationalitäten und Religionen spiegelt sein Blick in die Gesichter der Menschen die Spannweite der sich hier begegnenden Zeitalter wider. 1956 erschien das großformatige Fotobuch Bulgarien im Sachsen-Verlag Dresden mit Bildern und Text von Erich Rinka. Es handelte sich vermutlich um den ersten Bildband über Bulgarien im deutschsprachigen Raum.

Der gelernte Techniker Jürgen Matschi, der seit 1988 als freiberuflicher Fotograf tätig ist, wurde mit der Bearbeitung des Nachlasses von E. Rinka betraut. Im Zuge dessen sichtete er an die 10.000 Negative. Eine Auswahl der bedeutendsten Fotos findet sich nun in dem Buch Erich Rinka Fotograf (2007). Bei dieser Arbeit wurde auch Matschi von dem Thema ergriffen: "Bei der Aufarbeitung des Nachlasses von Erich Rinka, der Zusammenstellung der Fotos für ein Buch und eine Ausstellung, entschloss ich mich, angeregt durch seine Bulgarienbilder, ebenfalls in das Land zu reisen. Fünfzig Jahre später fand ich Bulgarien, das wieder im Umbruch war und sich auf die Aufnahme in die Europäische Union vorbereitete. Die einsetzende "Verwestlichung" ist überall sichtbar. Viele Menschen sind sehr verunsichert, vor allem die Älteren. Sie sind skeptisch, da sie nicht wissen, was da noch kommen wird. Vieles, was Rinka als Aufbauleistung fotografierte und worauf die Menschen stolz waren, ist heute nach 50 Jahren unbrauchbar und steht auf Abriss. Trotzdem besitzt Bulgarien nach wie vor eine große Anziehungskraft mit herrlichen Landschaften und freundlichen Menschen."


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