Postfeminismus?

posted by ush on 2007/11/13 13:20

[ Konferenz | Conference ]

Der Titel Postfeminismus und Literaturwissenschaft der Konferenz, die am 22. November 2007 von 14.00 bis 21.00 Uhr in den Räumen der Koordinationsstelle Frauenstudien/Frauenforschung Hamburg, Rothenbaumchaussee 19, 1. Stock in Hamburg stattfinden wird, macht mich ja eher bedrückt-nachdenklich.

Der Impulstext zur Konferenz bestätigt diesen Eindruck. So heißt es:
Während in der Medienöffentlichkeit der jüngsten Vergangenheit wiederholt von einem neuen Feminismus die Rede war, lässt eine Renaissance feministischer Positionen in den Literatur- und Kulturwissenschaften auf sich warten. Die Verbreitung der Gender Studien in den 1990er Jahren bedeutete eine begründete Distanzierung von festen Identitätsvorstellungen, denn sie ging mit den Prämissen einher, Geschlechter im Verhältnis zueinander zu untersuchen und ihre vermeintlich biologischen Grundlagen als sprachliche Konstrukte zu analysieren. Erweitert wurden die Geschlechter Studien gleichzeitig um die Perspektiven der Männlichkeitsforschung und der Queer Studies.

In geisteswissenschaftlichen Debatten scheint Geschlecht seitdem zu einem Terminus zu werden, der nicht nur Relationen beschreibt, sondern selbst zunehmend in Verbindung mit anderen Begriffen verwendet wird. Untersuchungen der Postcolonial Studies beispielsweise betrachten Geschlecht in seiner Wechselbeziehung mit ethnischer Zugehörigkeit, aber auch mit sozialen und weiteren identitätskonstitutiven Faktoren. Kulturwissenschaftliche Forschungen nehmen Geschlecht ganz selbstverständlich als eine Analysedimension unter vielen in den Blick.

Angesichts dieser gesteigerten Relationalität stellt das Kolloquium Postfeminismus und Literaturwissenschaft die Frage nach dem aktuellen Stand der literaturwissenschaftlichen Geschlechterforschung. Von besonderem Interesse sind dabei die historische Entwicklung und die Bedeutung feministischer Positionen für die gegenwärtige literatur- und kulturwissenschaftliche Praxis.Das Kolloquium schließt an eine Reihe von Veranstaltungen an, die seit der Gründung der Hamburger Arbeitsstelle für feministische Literaturwissenschaft im Jahr 1985 durchgeführt worden sind. Wissenschaftlerinnen, die die Arbeitsstelle in der Vergangenheit geprägt haben, stellen Ausschnitte aus ihren aktuellen Arbeiten vor und diskutieren mit Kolleginnen, die gegenwärtig an der Arbeitsstelle tätig sind, über den Stand der Geschlechterforschung in den Literaturwissenschaften

Programm:

14.00 Begrüßung - Julia Freytag und Tilo Renz

14.15 Eisige Helden. Kältekult und Männlichkeit in Polarphantasien der Moderne - Prof. Dr. Inge Stephan (Humboldt-Universität, Berlin)

15.15 Zeus zertrümmert und Traum verloren? Reflexion und Verabschiedung der historischen Avantgarde bei Hans Richter- Prof. Dr. Dagmar von Hoff (Johannes Gutenberg-Universität, Mainz)

16.15 Pause

16.30 Generationen und Genealogien. Literarische Deutungsmuster und aktuelle Konzepte - Dr. Ulrike Vedder (Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin)

18.00 Imbiss

19.00 Podiumsgespräch zu aktuellen Tendenzen der Geschlechterforschung mit Beiträgen von
Prof. Dr. Marianne Schuller (Universität Hamburg)
Prof. Dr. Ortrud Gutjahr (Universität Hamburg)
Prof. Dr. Claudia Benthien (Universität Hamburg)
und anschließender Diskussion mit den Gästen.


Das Kolloquium wird veranstaltet von den Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen der Arbeitsstelle für feministische Literaturwissenschaft Julia Freytag und Tilo Renz. Es wird finanziert vom Frauenförderfonds der Universität Hamburg.

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