Éljen Pest - Es lebe Pest - Part 2
[ Éljen Pest - Es lebe Pest ]
Budapests Herz...So lautete der Titel eines Architekturwettbewerbes zur Neugestaltung der Pester Innenstadt innerhalb des sog. Kleinen Ringes 2005. Als Sieger ging ein ungarisches Team hervor: m-teampannon. Die kleine Architekturgalerie des Ex-Oppositionellen und Beszélő-Mitherausgeber Bálint Nagy N&n präsentiert nun eine Art "work ein progress" dieser Siegerarbeit – also wie konkret das Projekt nun Schritt für Schritt bis ca. 2012 umgesetzt wird. Eröffnet wurde die Ausstellung vom Stadtsozialpolitiker Imre Ikvai-Szabó (SZDSZ), der nicht müde wurde zu betonen, wie "spannend" dieses Projekt sei.
Nun, mir sind bei Ansicht der einzelnen Tableaus die Füße eingeschlafen – gelinde gesagt: Es ist nichts anderes als sozusagen ein Nachholen dessen, was jede europäische Stadt (die halbwegs etwas auf sich hält) schon längst verwirklicht hat: Ein bisschen Verkehrsberuhigung, ein bisschen Behübschung des öffentlichen Raums usw.
Die großen Würfe, die immer wieder groß angekündigt wurden, zeigt dieses Projekt nicht: Keine Fußgängerbrücke beim Vigadó, keine Verlängerung der M1 über die Donau, keine spektakuläre Architektur (Zaha Hadids Bau am Szervita tér kriegt grad mal ein 3x3 cm Foto auf irgendeinem Tableau). Dafür die leidige Diskussion, ob man das Wahnsinnsprjekt einer Untertunnelung der Kossuth-Lajos-utca ab Elisabethbrücke bis nach Astoria verwirklichen soll oder nicht...
Bezeichnend übrigens, dass der Bürgermeister der Pester Innenstadt, Rogán Antal (FIDESZ), nicht vertreten war: Bezeichnend, wenn er nicht eingeladen gewesen sein sollt oder bezeichnend, wenn er nicht gekommen ist.
Die Ausstellung ist in der Galerie bis 23. April in der Hajós utca 39 (bei der Oper) zu besichtigen, am Dienstag, 10. April gibt es um 18 uhr eine öffentliche Debatte zum Entwurf.
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Budapest
The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)
Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke
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