Das Soziale

posted by ush on 2009/01/14 11:55

[ Konferenz | Conference ]

Konferenz vom 5./6. Februar 2009 am Wiener Stadt- und Landesarchiv (Gasometer):
 
»Brückenschläge« | »Bridging the Divide«
Synergien von Kultur- und Sozialgeschichte in der Wiener Stadtgeschichte vor dem I. Weltkrieg

Abendvortrag am 4. Februar 2009, um 19.00 Uhr
Zurück zum Sozialen? Die historische Stadtforschung zwischen ›Kultur‹,
›Gesellschaft‹ und ›Medien‹
von Prof. Dr. Clemens Zimmermann (Universität des Saarlandes)
 
Ort des Abendvortrags: Festsaal des Alten Rathauses, Wipplinger Str. 8, 1010 Wien.
Ort der Tagung am 5. und 6. Februar: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gasometer D. Der Untertitel der Tagung geht auf die Frage zurück: Wie steht es in Wien mit der Einlösung der theoretisch-methodischen Vorhaben der 80er und 90er Jahre im Sinne einer nachhaltigen zukunftsorientierten Forschung? Die Konferenz Bridging the Divide (Brückenschläge) ist eine Einladung, derartige Brückenschläge gemeinsam auch theoretisch und methodisch anhand konkreter Beispiele aus der Wiener Geschichte zu reflektieren.

Am Donnerstag wird es eine Keynote von Simon Gunn (Leicester University) zum Thema »After the Cultural Turn: History and the Return of the Social« geben, gefolgt von Sektionen zu den Themen »Mass data meet Microhistory«, »Performance and Visual Culture meet History« und »Wie gehen Kunstgeschichte, Verkehrsgeschichte und Architektur zusammen?«. Am Freitag geht es nach einer Keynote von Gerhard Meißl (WStLA) um »Diskursanalyse und Sozialgeschichte« sowie »Cultural Theory meets Urban History«.

Präsentationen und Diskussionen mit Sándor Békési, Heinz Berger, Simon Gunn, Christina Linsboth, Gerhard Meißl, Andreas Nierhaus, Martina Nußbaumer, Anna Schober, Katalin Teller, Clemens Zimmermann u.a.m.

Aktuelle Informationen, Anfahrt, genaues Programm laufend unter:

http://www.wien.gv.at/kultur/archiv/veranstaltungen/brueckenschlaege.html

Zum Hintergrund der Veranstaltung

1984 konstatierten Lynn Hunt und Kolleginnen, dass die soziale Dimension historischer Probleme allzu oft isoliert betrachtet worden ist und kulturelle Aspekte entweder ignoriert oder als reine Reflexionen tiefer liegender Prozesse abgetan wurden. Fünfzehn Jahre später sehen sie sich ›beyond the Cultural Turn‹ (1999). Im Rahmen der Wiener Vorlesungen warnten 2007 Wolfgang Maderthaner und Lutz Musner vor einer Kulturalisierung des Gesellschaftlichen und beharrten auf einer kritischen Kulturwissenschaft.
Wie steht es in Wien mit der Einlösung der theoretisch-methodischen Vorhaben der 80er und 90er Jahre im Sinne einer nachhaltigen zukunftsorientierten Forschung? Wie steht es mit konkreten Projekten und Forschungen, in denen weder das Kulturelle noch das Soziale oder Ökonomische determinierend wirken, sondern vielmehr die zu beschreibenden Prozesse im Sinne einer Koevolution beider Bereiche aufgefasst werden, wo beides mehr als Ensembles von Praktiken verstanden wird denn als getrennte disziplinäre Bereiche?

2005 ist mit dem Band Umwelt Stadt Wien ein Unternehmen vorgelegt worden, das diese Vorgaben im Sinne einer Sammlung recht gut erfüllte. Die Konferenz Bridging the Divide/Brückenschläge ist nun eine Einladung, derartige Brückenschläge gemeinsam auch theoretisch und methodisch anhand konkreter Beispiele aus der Wiener Geschichte zu reflektieren.

Der Zeitpunkt erscheint angesichts aktueller Entwicklungen gut gewählt: in der Diskussionsreihe »Handlungsmöglichkeiten in der Großstadt. Wien um 1900« des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtgeschichtsforschung in den Jahren 2007/08 hat sich gezeigt, dass allgemein ein Rückgang des Interesses besonders von Studierenden an sozialgeschichtlichen Fragen konstatiert wird. Angesichts der aktuellen Finanzkrise, mit der z.B. Eric J. Hobsbawm eine Epoche enden sieht, könnte die Sozialgeschichte künftig wieder Konjunktur haben. Die Dominanz des Identitären wird womöglich mit dieser Epoche enden. Deshalb wäre es gerade jetzt fruchtbar, die bis dato im Trend liegenden kulturgeschichtlichen Fragen gemeinsam mit sozialgeschichtlichen zu diskutieren. Dies könnte eine gute Diskussionsgrundlage für künftige Entwicklungen sein. Aus diesem Grund fokussiert die Konferenz besonders auf laufende und im Entstehen begriffene Forschungsprojekte. Die Konferenz konzentriert sich auf die  Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg. Einige Präsentationen können auch darüber hinausgehen, aber nicht gänzlich außerhalb dieses zeitlichen Rahmens liegen. Äußerster zeitlicher Rahmen sind die Jahre 1867 und 1936.

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