Theorie | -s - Part 11
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Anton Tantner weist im Adresscomptoir darauf hin:
Ludger Lütkehaus hat füer die NZZ eine Rezension zum Abschluss der (nunmehr vierbändigen) Edition des - "natürlich" bei Suhrkamp erschienen - Briefwechsels von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer verfasst: "Das Dioskurenpaar der kritischen Theorie".
Lütkehaus sieht
ein biografisches Zeugnis ersten Ranges für die beiden Oberhäupter der kritischen Theorie, zugleich das wichtigste Dokument für die Geschichte des "Instituts für Sozialforschung", des harten institutionellen Kerns der kritischen Theorie, von den Jahren der späten Weimarer Republik über die Emigration bis zur Rückkehr nach Deutschland.
Was er auch wesentlich auf die "immense Arbeit" der beiden Herausgeber, Christoph Gödde und Henri Lonitz, zurückführen kann. Und tatsächlich dürfte man weitaus mehr erfahren, als dass "erst erstaunlich spät, am 11. Dezember 1959, [Adorno und Horkheimer] zum vertrauten 'Du' übergehen". Gerade die Entfremdung der beiden in den späten Jahren (nicht zuletzt mit ausgelöst durch Horkheimers zunehmendem Konservativismus und Habermas' Eintritt) wird deutlich, die verschiedenen internen Konflikte am Institut (und zuvor noch die brillanten Winkelzüge Horkheimers, um Adornos Berufung zu ermöglichen) und die theoretisch wie praktisch ausgesprochen heikle Situation, die aufgrund der studentischen Proteste und den notwendig werdenden Rückgriff auf die staatliche Ordnungsmacht, entsteht ... - die Fülle der neu zu gewinnenden Einsichten, auch und gerade hinsichtlich der Diskursformen, des theoretischen Potentials und seiner Reflexion, dürften stupend sein.
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Senior Editor
(Weitere Informationen hier)
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
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