Karl-Markus Gauß

posted by Amalia Kerekes on 2007/12/06 16:21

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Eigentlich wäre dies ein gutes Zeichen gewesen, im Literaturportal Litera unter den führenden Nachrichten die Wahrnehmung der Verleihung des Mitteleuropa-Preises an Karl-Markus Gauß registrieren zu können.

Blättert man jedoch rein in die Meldung, ärgste Enttäuschung, denn man findet nichts anderes als die Übersetzung der APA-Aussendung, mit der Sonderleistung gekrönt, dass dabei die Hälfte der zitierten Werke von Gauß nicht korrekt widergegeben wurde. Mit einer relativ raschen Recherche hätte dieses enorme Informationsangebot zumindest um zwei Hinweise bereichert und dem des Deutschen nicht kundigen Publikum näher gebracht werden können: Der Essayband Bittere Tinte wurde 1997 ins Ungarische übersetzt und der renommierte Ostmitteleuropakenner István Fried widmete eine ausführliche Besprechung dem Band Die sterbenden Europäer in der auch im Internet erreichbaren Zeitschrift Forrás.



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Budapest

A picture from the heydays of liberal Budapest - when a whole (though short) underground line could be built within two years. And M1, the famous "Földalatti", Budapest's yellow line, still works. I have never seen this image of the construction on Andrássy before, so be full of admiration - and I am not telling your where it is from...

The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)

Budapest has – together with St. Petersburg and Vienna – one of the largest tramway networks of the world. The tramway type "UV" – standing for "Új villamos - New tramway" and pictured above – was designed in the early forties and is still a symbol for Hungary's once high-tech railway-carriage industry. With the arrival of the new low-floor-trams in spring 2006 – built by Siemens in Vienna and not too beautiful – this landmark of Budapest will vanish from the cityscape.
György Petri: Imre Nagy

Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts

vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung des Stricks, von der letzten Schmach.

Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,

wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,

als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.

Übersetzt von Hans-Henning Paetzke

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