Öffentlicher Verkehr - Public Transport - Part 3

posted by Bela on 2006/03/02 16:14

[ Öffentlicher Verkehr - Public Transport ]

Bis jetzt hatte die Budapester U-Bahn eine ganz besondere Spezialität, die auch die Vergangenheitsorientierung der ungarischen Kultur belegt: Die Stoppuhren in den Stationen zeigten immer an, wie lange es her ist, dass der letzte Zug abgefahren ist und nicht, wann der nächste zu erwarten ist: Auch der Umbau der Stationen entlang der M2 in den Sommermonaten 2004 und 2005 - deren Ergebnis der Abriss der alten kommunistisch angehauchten Granit- und Marmorverkleidungen und deren Ersatz durch eine 058/15-Architektur war (gut, die Stationen sind heller, aber Lifte für Behinderte gibt es noch immer nicht) - hatte daran nichts geändert.

Aber nun ist es soweit. Laut Index werden die Uhren ausgetauscht und ab jetzt - wie in jeder anderen Weltstadt - angeben, wie lange man noch warten muss. Man darf also auch in der Budapester Metro endlich in die Zukunft blicken.


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01 by PP at 2006/03/02 16:46 Bitte registrieren und/oder loggen Sie ein, um zu antworten
Bis jetzt hatte die Budapester U-Bahn eine ganz besondere Spezialität, die auch die Vergangenheitsorientierung der ungarischen Kultur belegt: Die Stoppuhren in den Stationen zeigten immer an, wie lange es her ist, dass der letzte Zug abgefahren ist und nicht, wann der nächste zu erwarten ist: Auch der Umbau der Stationen entlang der M2 in den Sommermonaten 2004 und 2005 - deren Ergebnis der Abriss der alten kommunistisch angehauchten Granit- und Marmorverkleidungen und deren Ersatz durch eine 058/15-Architektur war (gut, die Stationen sind heller, aber Lifte für Behinderte gibt es noch immer nicht) - hatte daran nichts geändert.

Aber nun ist es soweit. Laut Index werden die Uhren ausgetauscht und ab jetzt - wie in jeder anderen Weltstadt - angeben, wie lange man noch warten muss. Man darf also auch in der Budapester Metro endlich in die Zukunft blicken.
Eigentlich schade...

02 by anonymous at 2006/03/03 19:21 Bitte registrieren und/oder loggen Sie ein, um zu antworten
Bis jetzt hatte die Budapester U-Bahn eine ganz besondere Spezialität, die auch die Vergangenheitsorientierung der ungarischen Kultur belegt: Die Stoppuhren in den Stationen zeigten immer an, wie lange es her ist, dass der letzte Zug abgefahren ist und nicht, wann der nächste zu erwarten ist: Auch der Umbau der Stationen entlang der M2 in den Sommermonaten 2004 und 2005 - deren Ergebnis der Abriss der alten kommunistisch angehauchten Granit- und Marmorverkleidungen und deren Ersatz durch eine 058/15-Architektur war (gut, die Stationen sind heller, aber Lifte für Behinderte gibt es noch immer nicht) - hatte daran nichts geändert.

Aber nun ist es soweit. Laut Index werden die Uhren ausgetauscht und ab jetzt - wie in jeder anderen Weltstadt - angeben, wie lange man noch warten muss. Man darf also auch in der Budapester Metro endlich in die Zukunft blicken.
Na, Du hast ja noch immer die M3 - zum Erinnern, da geht alles wie früher.

Budapest

A picture from the heydays of liberal Budapest - when a whole (though short) underground line could be built within two years. And M1, the famous "Földalatti", Budapest's yellow line, still works. I have never seen this image of the construction on Andrássy before, so be full of admiration - and I am not telling your where it is from...

The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)

Budapest has – together with St. Petersburg and Vienna – one of the largest tramway networks of the world. The tramway type "UV" – standing for "Új villamos - New tramway" and pictured above – was designed in the early forties and is still a symbol for Hungary's once high-tech railway-carriage industry. With the arrival of the new low-floor-trams in spring 2006 – built by Siemens in Vienna and not too beautiful – this landmark of Budapest will vanish from the cityscape.
György Petri: Imre Nagy

Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts

vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung des Stricks, von der letzten Schmach.

Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,

wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,

als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.

Übersetzt von Hans-Henning Paetzke

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