Urban Life - Part 27
[ Urban Life ]
Eigentlich...... war es ein ruhiger Tag. Als wäre die Stadt aufs Land geflüchtet, herrschte Totenstille, angenehm – wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass die Bajcsy-Zsilnszky eine wunderschöne Allee ist und keine Verkehrshölle. Trotzdem lag etwas in der Luft, auffallend viele Motorbiker machten ihre Kurven... Aber es gab auch Witziges: Neben einem Balkon, auf dem die Nationalfahne und die Arpad-Streifen wehte, hatte jemand die griechische Fahne gehisst, daneben die zypriotische: So traf die ungarische Rechte auf die griechische. Einer hatte nicht die Arpadenstreifen gehisst, sondern eine Fahne mit roten Pünktchen – enie ironische Anspielung auf Arpadenstreifen und das Markenzeichen des Schokoladeriegels "Túró Rudi".
Dann ging ich auf einen Kaffee – natürlich in Pest, in der Nagymező utca, auf der Andrássy kamen sie mir dann schon entgegen, die Skinheads – eigentlich ein erbärmlicher Anblick. Bis ich zu Hause angekommen war, hatte es schon offensichtlich die ersten Zusammenstöße gegeben – aber alles in allem ist das alles bis jetzt nicht arg.... und übrigens sind die meisten laut TV2 Schaulustige – und um die tausend, nicht mehr... Zentrum der Unruhe ist jetzt Oktogon und Terrorhaus
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Budapest
The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)
Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke
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