Urban Life
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Kidpix Finnisage am Donnerstag dem 2. Juni im Dinamo. Schluß mit "Nicht vor dem Kind!"*. Kinder äußern sich jetz künstlerisch - mit etwas Unterstützung von Profis - über die Stadtumgebung, in der sie leben möchten.
Die Galerie/Werkstatt Dinamo ist die kleine Schwester von Trafo, eines der pulsierendsten Kulturzentren Budapests. Kidpix ist eine Initiative von jungen Künstlerinnen; sie
drückten in ihrem aktuellen Workshop digitale Werkzeuge in die Hände der
Kinder, und stellten ihnen folgende Frage:
Wie erleben wir unsere Umgebung?
Wie beeinflusst die Umgebung unseren Alltag?
Den Großteil unserer Zeit verbringen wir
öffentlichen Räumen. Gefallen uns diese Räume?
Die Antworten der Kinder sind als Abschluss des Workshops in
einer Ausstellung zu sehen.
"Nicht vor dem Kind!" war die Phrase, mit der sich
die Eltern in Ungarn seit Kakanien gegenseitig warnten, wenn einer von ihnen in
der Anwesenheit der Kinder ein Thema angesprochen hat, welches die Kinder nicht
hören sollten. Kinder sind aber nicht so leicht zu täuschen. Sie wussten immer
ziemlich bald, daß der ausländische Satz, den sie nicht verstehen, nichts
anderes heißt, daß jetzt ein Thema angesprochen wurde, welches sie nicht hören
sollten.
Budapest

The M1-line so is a memento to both: a liberal mayor (for what Budapest was capable of) and the Siemens company, who more than a hundred years ago was capable of producing faultless underground trams (not like today's Combino crap...)


Du warst unpersönlich wie die anderen bebrillten Führer
im Sakko, deine Stimme war nicht metallen,
denn du wußtest nicht, was du eigentlich sagen solltest,
so unvermittelt den vielen Versammelten. Gerade das Plötzliche
war ungewohnt für dich. Du alter Mann mit dem Zwicker,
ich hörte dich, ich war enttäuscht.
Ich wußte noch nichts
vom Betonhof, wo der Staatsanwalt
das Urteil gewiß heruntergeleiert hat,
ich wußte noch nichts von der groben Reibung
des Stricks, von der letzten Schmach.
Wer will sagen, was sagbar gewesen wäre
von jenem Balkon aus, Möglichkeiten, unter Maschinengewehren
verfeuert, kehren nicht zurück. Gefängnis und Tod
wetzen die Schärfe des Augenblicks nicht aus,
wenn der eine Scharte bekommen hat. Aber wir dürfen uns erinnern
an den zögernden, verletzten, unentschlossenen Mann,
der gerade seinen Platz zu finden schien,
als wir davon aufwachten,
daß man unsere Stadt zerschoß.
Übersetzt von Hans-Henning Paetzke

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