Postings mit Schlagwort "Darvasi" (5)
Erinnerung | Memory - Part 51
Am 11./12. Juli 1995 wurden bis zu 8.000 Menschen von der Armee der so genannten Republika Srpska, Polizei und serbischen Paramilitärs, unter Führung von Ratko Mladić, in und um die Stadt Srebrenica ermordet.
László Darvasi: Ein Fußballplatz bei Srebrenica
(Aus: Ders.: Wenn ein Mittelstürmer träumt. Meine Weltgeschichte des Fußballs. Übers. v. László Kornitzer. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2006, p.56-57)
Die Erde, auf der du schreitest, auf der du weggehst und zurückkommst.
Die Mutter Erde, auf der du keuchend stehen bleibst, Atem holst, dribbelst und den Ball hochhältst, den Gegner täuscht und ihm den Ball abnimmst,
die Mutter Erde, auf die du nach einer falsch berechneten Grätsche stürzt, auf der du dich windest, liegenbleibst und spürst,
daß sie lauwarm ist und gut.
Iß von der Erde, sie ist gut.
Nicht weil sie gut schmeckt, sollst du davon essen, sondern weil es nichts anderes zu essen gibt.
Ende des 20. Jahrhunderts wird ein Junge aus Srebrenica einem österreichischen Radioreporter erzählt haben, wie sie ins Tal hinuntergetrieben wurden, in ein tief atmendes, breites Tal oder eher auf eine bekannte Lichtung, Grasgeruch und Lichtflecken, der Geruch des Grases wie vor einem Fußballspiel, so weit , so gut, nur daß sie...
Sport | -s - Part 19
László Darvasi, mit der ungarischen Literatur-Nationalmannschaft beim Turnier in Bremen 3. geworden, schreibt in der Berliner Zeitung, "Der erste Gedanke am Morgen", über Rationalität und Irrationalität des Fußballs, Berlin und die Literatur:
Sport | -s - Part 16
Wie berichtet, sind die ungarischen Autoren weltmeisterlich. Die österreichischen also vom Rasen gefegt habend probten sie nun in Berlin gegen die deutschen Kollegen, was ein für letztere eher ehrenhaftes 0:0 einbrachte. Der Tagesspiegel berichtet ausführlich davon - und auch von der ...
Sport | -s - Part 15
Es war zu erwarten und es war bzw. ist gut so: Die ungarische Auswahl panierte die österreichische überzeugend mit 8:2. Was vorgestern hier für gestern angekündigt ward, berichtet heute der ORF.
Das glanzvolle Auswärtsresultat hatte sich bereits literarisch angekündigt und im Sinne sportlicher Selbsterfahrung muss hinzugefügt werden, dass...
Sport | -s - Part 11
Zwei der schönsten Fußballbücher überhaupt sind erschienen, beide von ungarischen Autoren. Schätzungen zufolge kommen heuer - angeblich zweckgebunden - um die 500 Neuerscheinungen auf den Markt. Aber die Prognose sei gewagt: Kaum ein anderes wird den beiden zu nennenden einen Spitzenplatz streitig machen können:
Peter Esterházy: Deutschlandreise im Strafraum. Aus d. Ungar. v. György Buda. Berlin: Berlin Verlag 2006, 185 pp.
Die Zusammenstellung zahlreicher Texte Esterházys (cf. auch Gottvaters Marginalien; ein, zwei Zitate weiter unten) bringt manche Wiederholungen mit sich, dennoch sind diese niemals langweilig, handelt es sich doch bei genauerer Betrachtung um je diffizile Verschiebungen. Und die v.a. auf literarischem Feld allemal vertretbare These, dass 1954 Ungarn Weltmeister geworden wäre und daraus sich Zukunftsperspektiven [!] ableiten ließen, verbindet ihn - neben anderen Leidenschaften – mit dem noch gelungeren Band
László Darvasi: Wenn ein Mittelstürmer träumt. Meine Weltgeschichte des Fußballs. Aus d. Ungar. v. László Kornitzer. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2006, 184 pp.
Senior Editor
(Weitere Informationen hier)
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]