Roth Joseph

posted by PP on 2008/03/02 20:27

[ Veranstaltungen | Events ]

Im Sinne der Ausweitung der unregelmäßigen Berichterstattung zu 2008 und die Folgen heute der Hinweis auf eine Ausstellung im Literaturhaus zu Wien: Unter dem Titel

Joseph Roth im Exil in Paris 1933/1939

(von 12. März bis 28. Mai 2008) werden Joseph Roths Jahre in der französischen Emigration beleuchtet. Vor rund 70 Jahren floh Joseph Roth (geb. 2. September 1894 Brody/Galizien; gest. 27. Mai 1939 Paris/Frankreich) vor den Nationalsozialisten nach Frankreich. Die Schau dokumentiert sein Leben - zu seinem Pariser Freundeskreis gehörten u.a. Irmgard Keun, Klaus Mann und Franz Werfel - in dieser vom Nationalsozialismus überschatteten Zeit in Dokumenten von ihm selbst, von Forschern und Freunden sowie in Interviews und Fotografien.

Roth schrieb im Exil weiter literarische und politische Texte und obwohl er selbst immer verzweifelter und hoffnungsloser wurde, machte er vielen Schicksalsgenossen Mut, die schwierigen Lebens- und Erwerbsbedingungen im Ausland zu meistern. Wie Roth das getan hat und wie sich seine Zeitgenossen und Freunde daran erinnerten, zeigt diese Ausstellung und ist im Begleitbuch zu lesen.

Joseph Roth, 1938, © Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur in Wien

Joseph Roth, 1938, © Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur in Wien

Das Erleben dieser vom Nationalsozialismus überschatteten Jahre wird in Dokumenten von Joseph Roth, von Forschern und Freunden, in Interviews und Fotografien sowie in den lebhaften Skizzen des österreichischen Zeichners und Karikaturisten Bil Spira - er porträtierte in Roths Pariser Stammcafé Le Tournon viele Besucher des Autors - deutlich sichtbar.

Joseph Roth mit Joachim Dohrn, Germaine Alazard, Herrn Zilz im Café Le Tournon, Paris, 1938. Sammlung Senta Lughofer, Linz.

Joseph Roth mit Joachim Dohrn, Germaine Alazard, Herrn Zilz im Café Le Tournon, Paris, 1938. Sammlung Senta Lughofer, Linz.

Manche Exponate wurden erst jüngst wieder (auf)gefunden, viele stammen aus dem Forschungsmaterial der beiden ersten Roth-Wissenschaftler David Bronsen (1926-1990) - der Literaturwissenschaftler schrieb die erste große Roth-Biografie - und Senta Zeidler - sie setzte sich als Erste in Österreich in einem wissenschaftlichen Rahmen mit Roth auseinander. Beide erkundeten noch in den1950er und 1960er Jahren - als noch viele Zeitzeugen Joseph Roths lebten - Leben und Werk des Autors. Dieses bislang wenig publizierte Material wird im Rahmen der Schau erstmals gezeigt und ausführlich kommentiert.

Joseph Roth im Café Le Tournon, Paris, 1938. Sammlung Senta Lughofer, Linz.

Joseph Roth im Café Le Tournon, Paris, 1938. Sammlung Senta Lughofer, Linz.

Die Ausstellung ist eine Hommage an den Autor von Werken wie "Hiob", "Radetzkymarsch", "Tarabas", "Kapunzinergruft" und "Die Legende von heiligen Trinker" - und an die ersten Roth-Forscher Bronsen und Zeidler.

Kurator: Heinz Lunzer (Leiter der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur), in Zusammenarbeit mit Victoria Lunzer-Talos.

Katalog zur Ausstellung: Heinz Lunzer in Zusammenarbeit mit Victoria Lunzer-Talos: Joseph Roth im Exil in Paris 1933/1939, 224 S., 140 s/w-Abbildungen; EUR 16,-

Eröffnung: 11. März 2008, 19.00 Uhr

Führungen: nach Anmeldung jeden Dienstag 15 Uhr und nach Vereinbarung.

Öffnungszeiten der Ausstellungen: Mo, Mi 9 - 17, Di 9 - 19, Fr 9 - 15 Uhr (Eingang: Seidengasse 13) und während den Abendveranstaltungen (Eingang: Zieglergasse 26A)

Ton- und Videodokumente: In der Ausstellung sind Auszüge aus Tondokumenten mit Joseph Gottfarstein, Eduard Broczyner und anderen via Audioguide zu hören. Zudem ist ein Fernsehfilm zu sehen, den Hermann Kesten 1970 für den WDR produziert hat und in dem Zeitgenossen Roths zu Wort kommen.

Das Ausstellungsprojekt wird gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien, dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur sowie dem Nationalfonds der Republik Österreich.

Hinweise zu den Veranstaltungen finden sich auf der Website des Literaturhaus. Neben der oben verlinkten Eröffnung sei noch verwiesen auf: Joseph Roth im Exil in Paris 1933/1939.
 


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Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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