November 1918

posted by PP on 2008/11/13 14:55

[ Neue Texte ]

Joachim Riedl hat in der Zeit eine kleine Serie begonnen: November 1918. Der vergangene Woche noch ausschließlich im Print (Nr. 46 v. 06.11.2008) erschienene erste Teil ist nun online: Der Untergang. Diese Woche und bislang nur in der gedruckten Zeitung: Der letzte Akt [Nachtrag: ist nunmehr ebenfalls online zu lesen].

 Zum "Untergang" merkt Riedl u.a. an:

In den Novembertagen 1918 zerplatzen aber nicht nur die Großmachtfantasien eines Herrschergeschlechts und seiner morschen Eliten. Der November 1918 markiert die große Zeitenwende in der europäischen Geschichte. In diesem kalten Herbst wurde mit dem Ersten Weltkrieg auch das erste Kapitel in der blutigsten Epoche des Kontinents, des 20. Jahrhunderts, beendet, von dem der britische Historiker mit Wiener Wurzeln Eric Hobsbawm meint, es sei ein "Zeitalter der Extreme" gewesen. Die feudalen Großreiche waren in sich zusammengebrochen. Eine Vielzahl neuer, instabiler Staaten wurde geboren, und es wurde das Fundament zu vielen Konflikten gelegt, die zum Teil noch heute, wie etwa am Balkan, ungelöst geblieben sind. Von dem Aderlass des Völkerschlachtens sollte sich der europäische Imperialismus nie mehr erholen. Zugleich kündigte sich mit dem letztlich entscheidenden Eintritt der Vereinigten Staaten in den europäischen Krieg auch eine neue Ära an: das amerikanische Jahrhundert. [...]

Einen entscheidenden Anteil daran, dass diese Entwicklung losgetreten worden war, trug von allem Anfang an das Erzhaus der Habsburger. Die Kriegspartei am Wiener Hof, allen voran der kampfeslüsterne Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf, der selbst sein Leben lang keinen einzigen scharfen Schuss an einer Front erlebt hatte, aber seit Jahren unentwegt Präventivkriege forderte (allein 25 Mal im Jahr 1913), fachte einen Funken zum Flächenbrand an.


Antworten

< previous Posting next >

<< previous Topic

Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
> RSS Feed RSS 2.0 feed for Kakanien Revisited Blog Senior Editor

Calendar

Links