Serbischer Reggae

posted by PP on 2008/08/25 17:08

[ Fundstücke | Finds ]

Das Adaptieren von weltweit bekannten Personen wie Bruce Lee, Samantha Fox und Rocky Balboa (in seiner besten Rolle als Sylvester Stallone) für Denkmalgestaltung der anderen Art (cf. für weiterführende Links und Hinweise hier) und dafür in Südosteuropa feiert weiterhin fröhliche Urständ': Nun ist das ostserbische Dorf Banatski Sokolac dran - und hat einen auf zwei Meter aufgeblasenen Bob Marley samt Gitarre und in die Luft gereckter Faust ausgewählt. Hier nun einige der Sache wie deren Verständnis gewiss dienliche Hinweise:

Tausende Reggae-Fans aus ganz Serbien nahmen Agenturberichten zufolge an der Einweihungszeremonie teil, die von Reggae-Bands aus Serbien und Jamaika begleitet wurde. Viele Besucher sollen jamaikanischen Flaggen und Bob-Marley-Porträts mitgebracht haben. Hintergrund des mnemonischen Aktionismus vor der örtlichen Grundschule: Auf dem Gelände gegenüber findet seit vier Jahren das Festival "Rock Village" statt. "In Banatski Sokolac und Umgebung leben 17 ethnische Gruppen", sagte der Organisator des Festivals, Mirko Miljus - und schwingt kongenial in den Rhythmus ähnlicher Begründungen für den obgenannten Trend einer neuen, globalisiert Denkmalkultur ein: "Ich habe mir gedacht, dass eine Statue von Bob Marley, einem Symbol für Toleranz und den Kampf für eine gerechtere Welt, ein perfektes Geschenk für meinen Geburtsort wäre." Klar. Die ganze Idee hat natürlich auch nichts mit bewusstseinserweiternden Substanzen zu tun, die auf Gerüchtebörsen in Jamaika-Dollars gezahlt werden. 

Ein halbwegs genaueres Bild der Angelegenheit kann man sich hier, hier und da (auf den Websites des besagten Festivals) machen. Der ortsansässige Sheriff kann schon mal vorsorglich in Deckung gehen, Buffalo Soldier rulez.


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Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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