Veranstaltungen | Events - Part 128
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Das ein-, zweimal hier schon erwähnte Buch Die Nacht des Kirpitschnikow. Eine andere Geschichte des Ersten Weltkriegs von Verena Moritz und Hannes Leidinger (Wien: Zsolnay 2006) ist nun Ausgangspunkt einer Podiumsdiskussion zum Thema "Momente, die die Welt verändern". Zur Bedeutung des Ereignisses in der Geschichte. (08.11.2006; 18.00 Uhr c.t.; Institut für Geschichte der Universität Wien, HS 45; Dr.-Karl Lueger-Ring 1, A-1010 Wien).Es diskutieren auf dem Podium: Gerhard Jagschitz, Erich Klein, Hannes Leidinger, Berthold Molden, Else Rieger und Karl Vocelka.
Zum Buch selbst:
Der Erste Weltkrieg ist ein ideales Feld, um nach Figuren und Ereignissen zu fahnden, die entscheidende Entwicklungen beschleunigten oder überhaupt erst in Gang setzten: Timofej Kirpitschnikow gehört zu jenen mehr oder weniger unbekannten "Helden", die uns darüber nachdenken lassen, auf welche Weise der so genannte "kleine Mann" den Lauf der Geschichte beeinflussen kann. Der Unteroffizier eines Garderegimentes in St. Petersburg weigerte sich im Februar 1917, auf hungernde Demonstranten zu schießen, und löste damit eine Lawine aus, die in kürzester Zeit zum Sturz des Zaren führte.
Verena Moritz und Hannes Leidinger haben jahrelang recherchiert und bislang unbekanntes Archivmaterial entdeckt. Ihre Thesen sind bis ins kleinste Detail belegbar, sie lenken unsere Aufmerksamkeit auf den Moment, die "kurze Dauer", die kleinste Einheit der Geschichte: Hat der Karrierediplomat Alexander Graf Hoyos, wie er selbst befürchtete, entscheidend zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs beigetragen? Wurde die Schlacht an der Marne tatsächlich vorzeitig abgebrochen? Verena Moritz und Hannes Leidinger, weit davon entfernt, über "Wahrheit und Lüge" richten zu wollen, nehmen den Leser mit in die Werkstatt des Historikers und machen es möglich, Geschichte neu zu erleben.
Zu den AutorInnen:
Verena Moritz und Hannes Leidinger, beide geb. 1969, Historiker, Mitarbeit an mehreren wissenschaftlichen Projekten zur Entwicklung Mittel- und Osteuropas. Zahlreiche Publikationen, darunter "Schwarzbuch Habsburger" (Deuticke 2003).
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Senior Editor
(Weitere Informationen hier)
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
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