Hard | Soft | Ware - Part 15
[ Hard | Soft | Ware ]
"Das Problem des Langzeiterhalts von bewegten Bildern und Tönen ist ungelöst" stellt Joachim Polzer auf Telepolis fest, nachdem er ein ausführliches Interview mit Günter Lützkendorf geführt hat. Es geht um ein Schwarzes Loch im digitalen Gedächtnis, um das Problem der Dauerhaftigkeit von Speichern bzw. dem zu Speichernden, um die oft mediokre Leistungsfähigkeit von Speichern elektronisch betriebener Gerätschaften und den sich aus all dem ergebenden Konflikt zwischen analogen und digitalen Verfahren:
Wir werden dabei etwa auch bald um die Einrichtung einer kulturellen Selektion von digitalen Artefakten für eine mögliche Reanalogisierung nicht herumkommen. Je früher diese Selektion einsetzt und je eher Methoden der Reanalogisierung gefunden werden, desto besser. Schließlich benötigen wir einen Konsens darüber, was wir bereit sind, für den Erhalt unserer kulturell-medialen Überlieferung wirtschaftlich zu opfern.
Weniger wird die Frage "Buch oder Festplatte?" zugespitzt; Lützkendorf geht es v.a. um audiovisuelle Inhalte.
Joachim Polzer, geb. 1962, ist Medienhistoriker, Publizist und Festivalmacher. Er gibt seit 1994 die Publikationsreihe "Weltwunder der Kinematographie - Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Filmtechnik" heraus. Zuletzt erschien der Band "Zur Geschichte des Filmkopierwerks - A Short History of Cinema Film Post- Production". 2005 gründete er das "Globians Film Festival" in Potsdam, welches im August 2007 in die dritte Saison geht. Zur Zeit erforscht er die "Geschichte der Bildplatte" an der Staatlichen Filmakademie von Prag (FAMU).
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Senior Editor
(Weitere Informationen hier)
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
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