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Dietmar Müller rezensiert auf H|Soz|u|Kult den Band

Markus Krzoska u. Hans-Christian Maner (Hgg.): Beruf und Berufung. Geschichtswissenschaft und Nationsbildung in Ostmittel- und Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert. Münster: LIT 2005 (Studien zur Geschichte, Kultur und Gesellschaft Südosteuropas 4), 321 pp.
[ISBN 3-8258-8053-2; EUR 29,90,-]

und stellt einleitend fest: ...

Dem Zusammenhang zwischen der eigenen Profession und Prozessen der Nationsbildung – sei es indem Historiker nationale Meistererzählungen lieferten oder als Politikberater bzw. Politiker selbst aktiv eingriffen – nachzugehen ist ein ebenso spannendes wie nötiges Unterfangen. Die verstärkte Auseinandersetzung mit dieser Rolle der Historiographie und der Historiker, wie sie in den letzten Jahren in der deutschen Historiographie zu verzeichnen war, scheint nun auch deutsche Osteuropahistoriker zu ähnlich angelegten Studien inspiriert zu haben. Dies ist umso notwendiger, als in zahlreichen Historiographien Ostmittel- und Südosteuropas im Zuge der neuen Nachfrage nach nationaler Legitimation nach 1989 im Themenfeld Geschichtswissenschaft und Nationsbildung wieder (oder immer noch) eine patriotisch-panegyrische Betrachtungsweise vorherrscht.

Unter anderem verweist er in der Rezension auch auf den Band

Dennis Deletant u. Harry Hanak (Hgg.): Historians as Nation-Builders. Central and South-East Europe. London 1988

sowie auf den Aufsatz

Holm Sundhaussen: Serbische Volksgeschichte. Historiker und Ethnologen im Kampf um Volk und Raum vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. In: Volksgeschichte im Europa der Zwischenkriegszeit. Hg. v. Manfred Hettling. Göttingen 2003, p.301-325.

Das schlussendliche Resümee Müllers ist, wenngleich er den Band nicht unkritisch bespricht, ausgesprochen positiv:

Diesem Sammelband sind viele Leser nicht nur unter Osteuropahistorikern zu wünschen, sondern auch unter Kollegen, die in der west- und außereuropäischen Geschichte arbeiten, werden doch Teile der ostmittel- und südosteuropäischen Historiographien vom Nimbus der Exotik befreit und anschlussfähig an den internationalen Stand der Forschung gemacht.