Call for Papers | Applications - Part 94

posted by PP on 2007/02/02 20:53

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Die ÖGG veranstaltet ihre Jahrestagung 2007 zusammen mit dem Institut für Germanistik an der Universität Olmütz/Olomouc.
Tagungstermin: 20. bis 23. September 2007
Einreichungen bis: 15. März 2007

Thema ist DER KANON, ein Vorschlag, der auf der Jahrestagung 2006 in Klagenfurt gemacht wurde und von Frau Fiala-Fürst enthusiastisch aufgegriffen wurde. In der Begegnung mit den tschechischen Germanistinnen und Germanisten können Aspekte des Kanons von unterschiedlichen Standpunkten aus diskutiert werden.
Aus literarhistorischer Perspektive kann das kulturell Gemeinsame und das Unterschiedliche zur Sprache kommen, die Frage der Bewertung von Peripherie und Zentrum, die sich auch in der Wertschätzung (Kanonisierung), Verdrängung und/oder späten Anerkennung von Schriftstellerinnen und Schriftstellern zeigt.

Literatursoziologisch von Interesse sind Prozesse der Kanonbildung selbst, inwiefern etwa Verlage (Reclams Gelbe Reihe) oder Feuilletons kanonbildend wirken (oder gewirkt haben), oder warum Autor/Einzelwerk X auf einer verpflichtenden Leseliste steht und Autor/Einzelwerk Y nicht.

Kanonfragen stellen sich auch für die ältere Literatur, eigentlich ist der Kanon unter dem Aspekt der Vergegenwärtigung der Tradition grundsätzlich und immer revisionsbedürftig, sei es als nationaler, sei es als "Western Canon", sei es als transkultureller Kanon der Weltliteratur.

Auch in der Literaturdidaktik ist die Kanonfrage zentral: Sie kann der Debatte um Unterschiede in Relevanz und ästhetische Qualität nicht zu Gunsten von Beliebigkeit und Markt-Konformität ausweichen.

So etwas wie einen Kanon gibt es auch in sprachwissenschaftlicher Sicht. Wer spricht/schreibt das bessere Deutsch? Das Verhältnis von Normsprache und Varietäten, Dialekten und Soziolekten etc. ist ständig eine Herausforderung in Theorie und Praxis des Sprachunterrichts (vor allem im Bereich von DaF und zu Fragen über das österreichische Deutsch usw.). Es gab Zeiten, in denen das Deutsche als Sprache der Kolonisierung im Gebiet der heutigen tschechischen Republik herrschte, es gab Zeiten, in denen das Prager Deutsch für die schönste Varietät der deutschen Sprache in der Habsburgermonarchie gehalten wurde. Wir sollten in Olomouc/Olmütz auf diese Themen und Gesichtspunkte zurückkommen.




Die zahlreiche Vortragsangebote bitte bis spätestens 15. März 2007 an Doris Moser zu schicken!

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Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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