Veranstaltungen | Events - Part 118

posted by PP on 2006/10/09 17:37

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Die an dieser Stelle angekündigte Konferenz Fama: Die Kommunikation der Gerüchte (04.-06.10., Bonn) erfuhr im Weblog Kritische Ausgabe. Signale aus dem Kulturbetrieb eine umfassende und detailgenaue Darstellung durch Anna-Lena Scholz.
Gleich zu Beginn hält sie fest:
Und da beginnen schon die Komplikationen. Die Anzahl der Definitionen korrespondiert mit der Anzahl der Gerüchte pro Bunte-Ausgabe – sie ist kaum erfassbar. Das Gerücht ist unförmig, aber nicht formlos. Es repräsentiert das Nicht-Repräsentierbare, arbeitet per Übertreibung, Exzess und Verschiebung. Ein Gerücht hat gleichzeitig mehr und auch weniger Informationswert als eine gesicherte Nachricht, es ist überprüfungslos und riskant, aber auch konstruktiv. Das Gerücht ist singulär und spezifisch, zugleich aber in aller Munde, es ist das Ergebnis der menschlichen Leidenschaft an Information, leider aber auch körperlos. Vor allem ist es parasitär, ansteckend, epidemisch. Die Komplexität an Zuschreibungen ist programmatisch für das Phänomen: Das Geklatsche und Getratsche befindet sich am unbestimmten Ort im Nirgendwo aller Kommunikation, ist immer präsent und nie konkret greifbar, wobei die Metaphorik des Parasitären und Viralen immer darauf verweist, dass die Unfähigkeit zur Definition des Gerüchts kein Scheitern der Wissenschaft am Gegenstand, sondern die Diagnose selbst ist: Das Gerücht ist da, wo das Konzept abwesend ist.

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Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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