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Herr anstatt Knecht
Das hatten wir kürzlich schon: Karel Brückner, der vormals das tschechische Nationalteam trainierte, beübt nun die rot-(ich) weiß-rote Auswahl. Im Sinne der Vorbereitung auf die anstehende WM-Qualifikation und also im Rahmen eines Freundschaftsspiels wurde nun Italien auswärts (in Nizza!; Grund sind die heillos überteuerten italienischen TV-Übertragungsgrechte - wer ist dort gleich nochmal der Medien-Zampano Nummer 1? -, die eine Verlegung ins deutlich billiger gebende Ausland angeraten erscheinen ließen) mit 2:2 bespielt, wobei die Österreicher die Freundlichkeit besaßen, sozusagen als Gastgeschenk gleich für alle vier Tore verantwortlich zu zeichnen. Insgesamt und angesichts der Verhältnisse gabs jedoch hinlänglich Grund zur Freude - und auch die tschechischen Medien haben ihren Landsmann in seiner neuen Funktion nicht vergessen. Abgesehen von den diversen Kommentaren sticht besonders jener von Mlada fronta Dnes hervor, beleuchtet er doch ausgesprochen scharfsichtig ein schon sehr altes Verhältnis:
Im Stadion
Wie Ute Woltron, eine der versiertesten ArchitekturkritikerInnen, in Seitenwechsel schon so treffend schrieb:
Keine Superzeitlupe, keine Wiederholung, kein hautnahes Interview, kein Kameraschwenk über die Zuschauerscharen kann vor der Glotze die echte Stadionstimmung ersetzen. Mir jedenfalls nicht. Vielleicht bin ich aber auch nur verdorben. Ich will beim Fußballschauen schreien, singen, die Fahne und den Hintern schwingen. Ein Sieg ist nur ein Preis, die Freude aber der Gewinn, das Stadion bleibt der Kelch, aus dem sie getrunken wird.
Und so zieht es uns heute ins Happel-Stadion, woselbst wir dem Viertelfinale zwischen Spanien und Italien nicht einfach nur beiwohnen werden (obwohl: das mit dem Hinternschwenken überlassen wir dafür Berufeneren).
2-3-5
Zumindest zwei unserer bisherigen Beobachtungen hat der gestrige Spieltag bestätigt: Daß die derzeitige Spielergeneration gern nah am Wasser baut und daß eine Torchance bzw. ein Tor mittlerweile als Hauptursache für Gegentreffer gelten können.
Ukraine - Part 16
Der Tipp war bislang nicht ganz daneben. Und wiewohl weder die Schweiz noch die Ukraine ballesternd überzeugen konnten (auch standen die Defensiven jeweils ausgezeichnet), steht die Fußball-Nationalmannschaft der Ukraine erstmals und nach Elfmeterschießen in einem Viertelfinale. Es wartet das Team Italiens, das nach einem nur aus der Sicht des Schiedsrichters zu gebenden Elfmeter in der letztlich 95. Minute weiter ist.
Senior Editor
(Weitere Informationen hier)
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]