Kafka und die Macht, 1963-1968-2008

posted by PP on 2008/10/08 19:13

[ Literatur | -e ]

Die Kafka-Konferenz auf Schloß Liblicé, die im Jahre 1963 stattfand, war eine der geistigen Voraussetzungen jenes Aufbruchs, der fünf Jahre später in den Prager Frühling einmündete. Das Spannungsfeld dieser beiden Daten soll in einer Tagung vom 25.-28. Oktober und eben auf Schloss Liblice ausgemessen werden, die sich dem Verhältnis Kafkas zur Macht widmet. Das Programm findet sich u.a. auch auf Kakanien revisited [Abstract / .pdf], aber natürlich in erster Linie auf der Veranstaltungswebsite des ausrichtenden Instituts für Textkritik (das für seine Kafka-HKA nicht hoch genug zu loben ist).

Es werden Antworten danach gesucht, ob und wie die verschiedenen Blickwinkel von Politikern, Historikern, Philosophen und Philologen auf diesen Zusammenhang miteinander in Beziehung stehen:

Hat Kafka, der "größte Experte der Macht" (Elias Canetti), tatsächlich als Kristallisationspunkt einer gegen die autoritären Regimes sich formierenden Bewegung gedient? Und wenn ja, welche konkreten Auswirkungen hatte dieser Rückbezug? Inwiefern rebellieren Kafkas Texte in sich gegen Repression, und hat seine Analyse der Machtverhältnisse auch nach dem Zusammenbruch der totalitären Systeme noch Gültigkeit? Gibt es so etwas wie eine Grammatik der Macht, gegen die Kafkas Werk anschreibt?

Kooperationen:

Die Tagung ist eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Textkritik Heidelberg und des Ústav pro soudobé dějiny, Praha.
Dieses Projekt findet im Rahmen von Zipp – deutsch-tschechische Kulturprojekte statt, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes. Mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Tagungsort:

Der Tagungsort Schloß Liblicé liegt ca. eine Autostunde von Prag entfernt. Ein Shuttle-Service zwischen Prag und Liblicé wird eingerichtet. Da die Platzkapazitäten auf dem Schloß begrenzt sind, ist eine Anmeldung zur Tagung erfolderlich, entweder per e-mail (liblice@textkritik.de) oder telefonisch (+49 6221 54 32 06). Mit der Anmeldebestätigung senden wir Ihnen alle erforderlichen Tagungsinformationen zu. Ein Tagungsbeitrag wird nicht erhoben.

Tagungsstruktur:

Die Beiträge verteilen sich auf drei Blöcke. Im ersten werden Zeitzeugen zu Wort kommen, die gewissermaßen aus erster Hand über die Geschichte und die Bedeutung der 63er Konferenz von Liblice berichten werden.
Im zweiten Block, einem literaturwissenschaftlich-philosophischen, wird der Frage gefolgt werden, warum gerade an Kafkas Werk sich die Frage der Macht stellte und stellt. Worin liegt das Subversive der Kafkaschen Texte?
Der dritte Teil der Beiträge wird schließlich versuchen, aus historiographischer Perspektive die Nachwirkung der Konferenz von 1963 zu analysieren.


Antworten

Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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