Cultural Studies - Part 33
posted by peter on 2007/09/06 13:34
[ Cultural Studies ]
Die hier (im zweiten Teil des Blogs) samt einigen Hintergrundinformationen/Überlegungen angeführte (und von Weblogs wie Adresscomptoir oder auch Archivalia aufgegriffene) Rezension - genauer: der Verriss - Christoph Eggers betreffend Christina Lutters Geschlecht & Wissen, Norm & Praxis, Lesen & Schreiben. Monastische Reformgemeinschaften im 12. Jahrhundert erfährt nun seinen Kommentar durch die angegriffene Verfasserin. Beide sind eng mit dem IfÖG assoziiert, aber das und anderes wurde ja schon erwähnt. Lutter schreibt nun u.a.:Die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) haben sich in den vergangenen Jahrzehnten durch theoretisch-methodologische Neuorientierungen, disziplinenübergreifende Zusammenarbeit und nicht zuletzt durch die Kommunikation ihrer Ergebnisse und Debatten mittels der neuen Medien grundlegend gewandelt. [...] Diese Verbreiterung von Information und Dialog erzeugt aber gelegentlich auch einen erhöhten Erklärungsbedarf, wenn Debatten, die sonst in engen Fachkreisen geführt werden, vor einer größeren Fachöffentlichkeit erörtert werden sollen.Christina Lutter zu ihrem Buch:
Dies gilt nicht zuletzt für institutionelle Möglichkeiten, auf polemische Angriffe auch adäquat antworten zu können. Denn bei der im Betreff genannten kurzen "Rezension" zu der von mir verfassten Habilitationsschrift handelt es sich in meinen Augen weniger um eine Fachrezension als um eine diffamierende Polemik, die auf einer selektiven Lektüre und Rezeption des Buchs beruht. Der Text geht in keiner Weise auf die Problemstellungen des Buches ein, noch thematisiert er die methodische Vorgehensweise [...].
Dabei wurden historische Methoden in kulturwissenschaftlicher Perspektive angewandt, die explizit sowohl Normen, kulturelle Modelle und Weltbilder wie auch die soziale Praxis ernst nimmt, ohne eine dieser Ebenen zu privilegieren. Doch alle diese Fragen und methodischen Ansätze werden in der Rezension mit keinem Wort angesprochen; ebenso wenig wird die Fülle an schriftlichen und bildlichen Quellen erwähnt, die dafür vergleichend herangezogen wurden, vom Umfang der einbezogenen internationalen Diskussion in unterschiedlichen Fachdisziplinen ganz zu schweigen.Anschließend nimmt sie ausführlich Stellung zu den inkriminierten Transkriptionsfehlern. Und schließt wie folgt:
Diesen Auslassungen entsprechend bleibt die Kritik auch punktuell und in ihren Schlussfolgerungen massiv verzerrend.
Wer vergleichenden Ansätzen folgt – und dies gilt für die Mediävistik wie für andere disziplinenübergreifende Felder der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften –, wer Fragen eröffnen und nicht verschließen will, kommt nie umhin, Themen anzusprechen, die nicht vollständig erörtert werden können, Material zu verwenden, das (noch) nicht vollständig aufgearbeitet ist. Das erfordert einerseits das größtmögliche Maß an Genauigkeit bei gleichzeitigem Mut zur Lücke, andererseits die wissenschaftliche Redlichkeit der Offenlegung des eigenen Tuns. Nur so können Forschungsfragen weiterentwickelt, können sie gemeinsam diskutiert wie auch seriös kritisiert werden, nur so bleibt Forschung in Bewegung.
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Senior Editor
Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
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Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
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