Literatur | -e - Part 54

posted by PP on 2007/07/04 17:35

[ Literatur | -e ]

Hinzuweisen ist auf den Beitrag Dreckskerle und Grenzgänger von Artur Becker (mit dem Titel bezieht er sich auf den 2003 erschienen Roman "Gnój", im Deutschen übersetzt mit "Dreckskerl", von Wojciech Kuczok) in der Frankfurter Rundschau, der eine bei aller Kürze lesenswerte Bestandsaufnahme der polnischen Literatur abgibt.
 

Und so wie für tschechische, slowakische, ungarische und andere KollegInnen der ehemals sozialistischen Länder gilt es auch hier ein Ungleichgewicht festzustellen:

Bis vor kurzem war es noch selbstverständlich, dass ein osteuropäischer Intellektueller mindestens eine westeuropäische Sprache erlernen und den Kanon von Balzac bis Camus kennen musste, damit er mit den Kollegen aus dem Westen überhaupt kommunizieren konnte. Ein französischer oder italienischer Autor muss nicht unbedingt ein Kenner der polnischen Literatur sein.

Viel wichtiger allerdings: Becker, geboren in den wunderschönen Masuren, macht Lust auf diese polnische Literatur. Und ohnehin scheint Polen wie schon so oft auch diesmal nicht verloren:

Überhaupt muss man endlich mit dem Vorurteil aufräumen, polnische Literatur sei bitterernst, denn der Humor ist eine tragende Fläche für viele neue Werke der Autoren aus Polen. [E]s gehört wohl zum Naturell eines polnischen oder ukrainischen Intellektuellen, sich von Zeit zu Zeit der Donquichotterie zu bedienen. Dafür wurden sie von der globalen Geschichte und deren Erschaffern buchstäblich viel zu oft verarscht, als dass sie ernsten Blickes wie Ernest Hemingway oder Graham Greene durch das Panoptikum unserer gemeinsamen europäischen Historie schreiten könnten.

Antworten

Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
> RSS Feed RSS 2.0 feed for Kakanien Revisited Blog Senior Editor

Calendar

Links