Cultural Studies - Part 26

posted by PP on 2006/11/08 01:06

[ Cultural Studies ]

Im Pausenraum des Dritten Reiches - zur Populärkultur im Nationalsozialismus
ist der Titel einer Konferenz [.pdf; .html], die am 24./25.11.2006 und ausgehend von der Hans Böckler Stiftung, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie des Gießener Graduiertenzentrums Kulturwissenschaften (GGK) in Berlin (genauer: Institut für Deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin, Hegelplatz 2 D, D-10099 Berlin, Haus 1, Raum 1.301 [Vorträge] bzw. Raum 1.101 [Abendveranstaltung])veranstaltet wird und sich Fragen wie "Erholung vom harten NS- und Kriegsalltag? Transportmittel für Eskapisten? Oder doch erfolgreiches Instrument der Integration und Propaganda?" verschrieben hat.
Grundsätzlich gehen die organisatoren von folgenden Feststellungen aus:
Produkte einer modernen Populärkultur sind bis 1945 zentraler
Bestandteil des Alltags im 'Dritten Reich'. Auch wenn die
Nationalsozialisten diese Kultur zumindest in Teilen von ideologischer Warte aus scharf kritisierten, forcierten sie den Ausbau einer auf Massenkonsum orientierten Kulturindustrie. War all dies lediglich Teil eines umfassenden Propagandakonzeptes?
Populärkultur muss unterhalten, und die Propaganda mit und in ihr findet da ihre Grenze, wo das Produkt diese Funktion nicht mehr erfüllt und sich die Konsumenten nicht mehr unterhalten fühlen. Die Unterhaltungskultur erweist sich so in ihrem inhärenten Zwang, auf Massenbedürfnisse einzugehen, als Ergebnis eines Aushandlungsprozesses für einen Massengeschmack, der sich aus Interessen und Intentionen von Produzenten, Versuchen der Steuerung und Lenkung wie den Erwartungen und Reaktionen der Rezipienten ergibt.

Literatur-, Medienwissenschaftler und Historiker werden auf der Tagung diese und weitere Fragen diskutieren und nach Antworten suchen. Die Beiträge richten den Blick auf zeitgenössische Bestseller und Verkaufsschlager wie etwa Arztromane, Krimis, populärwissenschaftliche Bücher und Science-fiction, analysieren die Rolle des Humors und beschäftigen sich mit der Stellung von Autoren wie Hans Dominik, Hans Fallada oder Erich Kästner, sie beleuchten jedoch auch weniger bekannte Bereiche wie den Fußballfilm, Theater für die Arbeiter der Reichsautobahn, den Kulturfilm im Nationalsozialismus oder die Präsenz von Blondinen und anderen Trivialmythen in Propagandaflugblättern.


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Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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