Cultural Studies - Part 24

posted by PP on 2006/08/31 12:24

[ Cultural Studies ]

Doris Bachmann-Medicks Buch "Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften" wurde kürzlich hier vorgestellt.
Jens Jägers Sammelrezension von
  • Burda, Hubert; Maar, Christa (Hrsg.): Iconic Turn. Die neue Macht der Bilder. 3. Aufl. Köln: DuMont 2005, 425 pp.
    [ISBN 3-8321-7873-2; EUR 24,90,-]
  • Warnke, Martin: Bildwirklichkeiten. Göttingen: Wallstein 2005 (Essener kulturwissenschaftliche Vorträge 8), 73 pp.
    [ISBN 3-89244-877-9; EUR 14,00,-]
  • Büttner, Frank; Wimböck, Gabriele (Hrsg.): Das Bild als Autorität. Die normierende Kraft des Bildes. Münster: LIT 2005 (Pluralisierung & Autorität 4), 512 pp.
    [ISBN 3-8258-8425-2; EUR 49,90,-]
zeigt nun deutlich, wieviel allein die Fragen des Iconic Turn hergeben: Es geht um
etwa eintausend Seiten Auseinandersetzung mit dem Bild im Rahmen kulturwissenschaftlicher Fragestellungen, die einen weiten disziplinären Rahmen umspannen. Es handelt sich um über 40 unterschiedliche Texte, die teils aus eher populären Vorträgen hervorgegangen sind, wie die Beiträge des Bandes "Iconic Turn", und teils auf hochspezialisierter Forschung beruhen, wie die Beiträge des Bandes "Das Bild als Autorität".
Martin Warnkes großen Essay nicht zu vergessen!
Auszug:
[...] Die drei Bücher zeigen die Bandbreite von Fragestellungen und Zugängen zum Thema Bildlichkeit. "Iconic Turn" ist hierbei vor allem eine Momentaufnahme. Die meisten Autoren haben ihre Vorstellungen einer wie auch immer gearteten Bildwissenschaft oder des Anteils der eigenen Disziplin an (kulturwissenschaftlicher) Bildanalyse bereits an anderer Stelle dargelegt. Und so neu, wie der Untertitel verkündet, ist die "Macht der Bilder" auch wieder nicht – das können die hier ebenfalls angeführten Bücher hinreichend belegen.
Bilder (oder vielleicht besser: Bildwerke) verschiedenster Objektträger besaßen zumindest in der abendländischen Kultur schon immer eine bedeutende Rolle als Kommunikationsmittel und kontemplative Elemente, als Ornamente und Statements. Ihre Funktionen sind ebenso vielfältig wie ihr Gebrauch. Dabei ist ihre Bedeutung kaum auf eine einzige überzeitliche Aussage festzulegen. Vielleicht müssten für verschiedene Bildtypen auch unterschiedliche Grade von Offenheit angenommen werden, müsste der jeweilige "Sinn" entweder radikal historisiert oder stärker ent-historisiert als philosophische Frage formuliert werden.
Wie eine Historisierung funktioniert, führen die Arbeiten von Warnke und der Sammelband von Büttner/Wimböck an Beispielen vor. Das bedeutet freilich nicht, dass dort nicht auch ganz grundsätzliche Fragen nach Bild und Bildlichkeit zur Sprache kämen, nur sind sie konkreter auf eine vergangene Realität bezogen und auf einen spezifischen gesellschaftlichen Kontext – zu dem wiederum auch zeitlich übergreifende Bildvorstellungen gehören. Dies gilt ebenso für die Ausführungen Bredekamps und für den Abschnitt "Bildergeschichten" bei Maar/Burda. So ergibt sich aus den vorliegenden Büchern gewissermaßen ein virtueller neuer Sammelband, dem jedoch noch eine stärkere Öffnung hin zur Neuzeit bis zur Zeitgeschichte zu wünschen wäre. Wünschenswert wäre ferner, dass medienwissenschaftliche Zugänge von den stärker historisch orientierten Disziplinen etwas mehr aufgegriffen würden, um so die Medienspezifika besser berücksichtigen zu können. Umgekehrt gilt, dass etwas mehr historische Fundierung den eher literatur- und medienwissenschaftlichen sowie auch den naturwissenschaftlichen Zugängen Gewinn bringen könnte.

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Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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