Open Content | Access - Part 35
[ Open Content | Access ]
Ein Durchbruch? Das vielleicht noch nicht ganz, aber die Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), ausgehend von ihrer Unterzeichnung der Berliner Deklaration, ab nun in ihre Förderkriterien endgültig die Nutzung wie Umsetzung von Open Access-Regeln einzubetten (cf. Pressemitteilungen auf Deutsch und Englisch) ist ein sehr wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Umbau der Forschungslandschaften und deren Publikationspolitiken.
Peter Suber kommentiert erfreut wie vorsichtig:
t's a breakthrough for the DFG to incorporate its commitment to OA into its funding policy. On the other hand, it's ironic that it has proposed a policy like the NIH's, which merely encourages grantees to make their work OA, at a time when the NIH is documenting that mere encouragement does not work. I hope the DFG will read the NIH's January 2006 report to Congress, in which it shows that only 3.8% of its grantees have complied with its request or encouragement in the first eight months under the policy. The most effective way to assure OA to the results of DFG-funded research is to mandate it. Two good examples are the draft RCUK policy, not yet adopted, and the Wellcome Trust policy, in effect since October 2005.
Also bleibt es beim hoffnungsfrohen Abwarten? Zumindest die Absichtserklärung ist eindeutig, wie der "Information für die Wissenschaft Nr. 4, 30. Januar 2006" zu entnehmen ist:
[...]Entsprechende Empfehlungen werden derzeit in die Verwendungsrichtlinien, die Bestandteil jeder Bewilligung sind, mit folgendem Wortlaut eingearbeitet:
"Die DFG erwartet, dass die mit ihren Mitteln finanzierten Forschungsergebnisse publiziert und dabei möglichst auch digital veröffentlicht und für den entgeltfreien Zugriff im Internet (Open Access) verfügbar gemacht werden. Die entsprechenden Beiträge sollten dazu entweder zusätzlich zur Verlagspublikation in disziplinspezifische oder institutionelle elektronische Archive (Repositorien) eingestellt oder direkt in referierten bzw. renommierten Open Access Zeitschriften publiziert werden.
An DFG-geförderten Projekten beteiligte Wissenschaftler sollten sich in Verlagsverträgen möglichst ein nicht ausschließliches Verwertungsrecht zur elektronischen Publikation ihrer Forschungsergebnisse zwecks entgeltfreier Nutzung fest und dauerhaft vorbehalten. Dabei können disziplinspezifisch Karenzzeiten von in der Regel 6-12 Monaten vereinbart werden, [...]".
Die überarbeiteten Verwendungsrichtlinien werden voraussichtlich ab April 2006 verfügbar sein.
Diese Einschätzungen und Verweise auf künftige Anforderungen beruhen u.a. auf einer DFG-Studie, über die in der "Pressemitteilung Nr. 50, 22. Juli 2005" berichtet wurde.
< previous Posting next >
<< previous Topic next >>
Senior Editor
(Weitere Informationen hier)
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Antworten