Tschechien | Czechia - Part 6
[ Tschechien | Czechia ]
Mit einer Vernissage (am Dienstag 22.11. um 19:00, Tschechisches Zentrum, Herrengasse 17, 1010 Wien) und anschließenden Ausstellung (bis 10.1.2006) wird des bedeutenden Malers, Graphikers, Illustrators, Fotografen und Designers Vojtech Preissig, Mit-Begründer der modernen tschechischen Grafik, gedacht. Er beeinflusste die sich formende moderne Kunst auch über die Grenzen Tschechiens hinweg und gilt neben Alfons Mucha als eine Leitfigur des Jugendstils und der tschechischen Moderne. In Sachen Grafik ist sein Einfluss mit jenem nicht zu überschätzenden Jan Tschicholds für die Typografie, Plakatkunst und das Druckgewerbe nahezu gleichzustellen.
1873 geboren absolvierte er 1892-97 die höhere Schule für angewandte Kunst in Prag. Danach ging er nach Paris, wo er fünf Jahre lang mit Alfons Mucha zusammenarbeitete und neue grafische Techniken studierte. Nach seiner Rückkehr nach Prag begann er in der Tschechischen Schriftgießerei zu arbeiten. In dieser Zeit gab er die Zeitschrift "Tschechische Grafik" heraus und publizierte darin die besten neu entstandenen grafischen Arbeiten. Er war Mitglied des Vereines bildender Künstler Manes und der Vereinigung tschechischer Grafikkünstler Hollar und gab das Buch "Farbradierung und Farbkupferstich" heraus. Seine Arbeiten stießen auf kein angemessenes Echo und Preissig entschloss sich 1910, nach Amerika zu gehen. Anfangs arbeitete er in New York als Reklamemaler, später unterrichtete er an der Columbia University. 1916 wurde er zum Direktor der Schule für grafische Kunst in Boston berufen. Während des 1. Weltkriegs unterstützte er mit seinen Plakaten die Gründung einer unabhängigen Tschechoslowakei, an die er große Hoffnungen knüpfte.
Dies war einer der Gründe, warum er 1944 in Dachau umgebracht wurde (obzwar: Gründe brauchte es nicht, nur Vorwände). In Zusammenarbeit mit dem Militärhistorischen Institut der Tschechischen Republik.
Vernissage am Dienstag dem 22.11. um 19:00 Uhr, Tschechisches Zentrum, Herrengasse 17, 1010 Wien. Der Eintritt ist frei, aufgrund der begrenzten Platzanzahl wird um Voranmeldung gebeten: +43-1-5352360 oder via e-Mail.
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Senior Editor
(Weitere Informationen hier)
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
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