No Funding / Fortsetzung

posted by ush on 2009/01/29 15:32

[ Academia ]

So schön nannte ein Freund die gegenwärtige Finanzkrise im Wissenschaftsbetrieb eine "Nachdenkpause". Lustig ist es aber allemal nicht, sondern desaströs, wie hier politisch (nicht) gehandelt wird. Nicht nur die Universitäten schauen wieder ins finanzielle Leere, auch der FWF bleibt nicht verschont und sieht sich gezwungen, Briefe mit Durchhalteparolen und Beschwichtigungssignalen zu versenden.

Trotz aller Mut machenden und aufmunternden Worte inklusive der Aufforderung, weiterhin Förderanträge einzureichen, wird dieses rhetorische Lächeln doch von ausreichend dürren und offenen, den sog. "ungeschminkten"  Worten gerahmt, die wiederholt den Ausnahmezustand kennzeichnen. Auch aus dem vergangenen Newsletter des FWF ein aufschlussreiches Zitat:

Die Regierungsbildung Ende letzten Jahres hat es mit sichgebracht, dass die Verhandlungen fuer das Bundesbudget 2009/2010 noch lange nicht abgeschlossen sind. In der Tat findet dieBudgetrede des Finanzministers erst im kommenden April statt, der parlamentarische Beschluss des Doppelbudgets ist erst fuer Ende Mai 2009 zu erwarten. Zwar war es in der Vergangenheit durchaus nicht unueblich, dass der FWF zu Jahresbeginn noch kein verbindliches Budget hatte, allerdings haben wir dieses Mal im Gegensatz zu vorangegangenen Jahren keine Anhaltspunkte - nicht einmal die Groessenordnung des naechsten Budgets ist fuer uns abschaetzbar. Deshalb musste der FWF erstmals in seiner Geschichte eine Vergabesitzung zur Gaenze ausfallen lassen. Das ist angesichts der Entwicklungen des FWF in den letzten Jahren ein bemerkenswerter Bruch. [...]

Um es kurz zu machen: Von den vier Budgetkomponenten des letzten Jahres fallen zwei [...] in diesem Jahr ganz weg, was bei gleich bleibendem Budget-Ordinarium und gleich bleibenden Sondermittel einen Fehlbetrag von ca. 70 Mio. EUR ergaebe. Ordinarium und/oder Sondermitteln muessen dramatisch steigen, damit wir in diesem Jahr nur das Bewilligungsniveau des Vorjahres halten
koennen.

Von einer dramatischen Steigung kann man allerdings ausgehen. Allerdings wohl kaum bei der Bewilligung von Sondermitteln, sondern recht offenkundig bei der anstehenden AkademikerInnenarbeitslosigkeit.


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Editor

Einblicke in Editor's Welt. Interessiert an Geisteswissenschaften, staunend über Medien, Tendenz zum Bizzarren, vor allem in der Literatur. Über Anregungen, Kritiken, Kommentare freuen sich Usha Reber (editor@kakanien.ac.at und János Békési (webmaster@kakanien.ac.at).
The workshop Balkan Studies - quo vadis? is held on April 25, 2009.

Venue: HS, Inst. Slawistik, AAKH / Campus
The programme is to be found here, the abstracts are available as Balkan Studies 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, and as pdf.
Ort: HS, IOG, AAKH, Spitalgasse 2, 1090 Wien
Zeit: 2. bis 4. April 2009
Veranstalter: IOG, Kk.rev
Funding: Fritz-Thyssen-Stiftung, Köln

Programm, Abstracts (.pdf)
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