Lemberger Denkmäler

posted by PP on 2008/02/06 16:09

[ Ukraine ]

Im Rahmen des nächsten Jour fixe der ÖAW-Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte (KKT) wird Grzegorz Rossolinski (Berlin) über Die Landschaft der politischen Denkmäler in Lemberg. Die diachronen und synchronen Aspekte der Lemberger Denkmalpolitik im 19. und 20. Jahrhundert referieren.

  • Termin: Montag, 11.02.2008, 15.00 Uhr
  • Ort: ÖAW Hauptgebäude (Dr. Ignaz Seipel – Platz 2, 2. Stock, 1010 Wien)

Abstract zum Vortrag [.pdf]:

 

Lemberg erlebte in den letzten 200 Jahren dreieinhalb Denkmalüberflutungen: eine habsburgische, polnische, sowjetische und ukrainische. Diese waren Teile zivilisatorischer Projekte, die um die Hervorbringung neuer Realitäten bemüht waren. Da sich diese Projekte in ein und derselben Stadt abspielten, scheint Lemberg bei einer synchronen und diachronen Betrachtung ein Denkmaldschungel zu sein. Sowohl die Verdichtung der Denkmäler in bestimmten Zeitperioden als auch die turbulenten Wechsel der Denkmäler im Verlauf der Zeit zeugen von einer Reihe nacheinander folgenden symbolpolitischen Besetzungen des Stadtraumes und von einer emotionalen Einstellung der Lemberger zu ihrer Stadt. Im Vortrag werde ich mich auf die in Lemberg errichteten und nicht errichteten Denkmäler konzentrieren und dem Zusammenhang zwischen der Politik, Geschichte und dem Raum nachgehen. Bei der Kritik der Lemberger Geschichte mit Konzentration auf das dreidimensionale Medium der Geschichtspolitik Denkmal lassen sich nämlich sowohl Einblicke in die vier kollektiv imaginierten Lemberger Realitäten und den immanenten Glauben an eine natürliche "Ethnizität" gewinnen als auch die essentialistisch-teleologische Ausrichtung dieser Projekte hinterfragen.

 

 In diesem Zusammenhang sei auch an das Projekt Czernowitzer Austria erinnert, das vor etwa zwei Jahren den Torso der 2003 entdeckten "Austria"-Statue des Wiener Bildhauers Karl Pekary, die bis zum ersten Weltkrieg auf dem Hauptplatz von Czernowitz stand, in den Mittelpunkt stellte. Einige Bilder dieses Torsos bzw. auch der vollständigen Statue finden sich in den folgenden (nicht zwingend mit den Abbildungen in thematischem Zusammenhang stehenden) Blogs: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12.

 


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Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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