Open Content | Access - Part 69

posted by PP on 2007/05/28 00:30

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Die Systematik des Urheberrechts, das sich seit gut 10 Jahren in Richtung einer Privilegierung der kommerziellen Nutzung auch von mit öffentlichen Mitteln produzierten Wissens entwickelt hat, erweist sich zunehmend als obsolet und kontraproduktiv, nicht nur für Bildung und Wissenschaft, sondern auch für die Wirtschaft bzw. deren Innovationsprozesse selber.

meint Prof. Rainer Kuhlen (Lehrstuhl Informationswissenschaft der Universität Konstanz) und hält am 1. Juni 2007 (13.30-15.00 Uhr; Projektzentrum Lehrentwicklung, Porzellangasse 33a [Eingang Ecke Fürstengasse], 1090 Wien) eine Friday Lecture des Projektzentrums Lehrentwicklung zur Beziehung zwischen freien Zugriff auf Wissen und Innovation:

Ohne freien Zugriff auf Wissen und Information weder Invention noch
Innovation

Zur Weiterführung obiger Überlegung: Den Bedürfnissen von Bildung und Wissenschaft nur über so genannte Schrankenregelungen (Ausnahmen von den exklusiven Verwertungsrechten) entsprechend, wird Grundrechten wie Recht auf Bildung, Wissenschafts- bzw. Informations- und Kommunikationsfreiheit allgemein nicht gerecht. Gleichermaßen erweist sich der Dreistufentest als hinderlich für die Weiterentwicklung eines erforderlichen freizügigen Umgangs mit Wissen und Information. Das jetzige, den Vorgaben von WTO/TRIPS, WIPO 1996 und der EU-Richtlinie von 2001 verpflichtete Urheberrecht behindert eher Bildung und Wissenschaft als dass es sie fördert. Viele vielleicht gut gemeinte, aber zu restriktive Regelungen, z.B. Zugriff auf elektronische Bestände der Bibliotheken oder elektronischer Dokumentversand, sind kaum mehr als Rückzugsgefechte, die durch für die Nutzer kostenlosen Open-Access-Angebote und Autorenautonomie wieder herstellende Lizenzierungsmöglichkeiten (Creative Commons) zunehmend überflüssig bzw. gegenstandslos werden. Freier Zugriff auf publiziertes Wissen ist nicht nur für die Wirtschaft Voraussetzung für offene Innovationsprozesse, sondern eröffnet auch im Sinne des Bologna-Prozesses neue technisch unterstützte Formen des selbstbestimmten und kollaborativen Lernens und der informationellen Absicherung der Lernprozesse.

Biografie von Rainer Kuhlen und weitere Hinweise hier.


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Senior Editor

Seitenwechsel. Geschichten vom Fußball. Hgg. v. Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bohmann 2008, 237 pp.
(Weitere Informationen hier)
Transcarpathica. Germanistisches Jahrbuch Rumänien 3-4/2004-2005. Hgg. v. Andrei Corbea-Hoisie u. Alexander Rubel. Bukarest/Bucuresti: Editura Paideia 2008, 336 pp.
[Die online-Fassung meines Einleitungsbeitrags "Thesen zur Bedeutung der Medien für Erinnerungen und Kulturen in Mitteleuropa" findet sich auf Kakanien revisited (Abstract / .pdf).]
Seitenweise. Was das Buch ist. Hgg. v. Thomas Eder, Samo Kobenter u. Peter Plener. Wien: Bundespressedienst 2010, 480 pp.
(Weitere Informationen hier wie da, v.a. auch do. - und die Rezension von Ursula Reber findet sich hier [.pdf].)
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